| # taz.de -- Kolumne Geht’s noch?: Zu kurze Pause | |
| > Ein Twitter-Mitarbeiter sperrt @realdonaldtrump – für elf Minuten. Hätten | |
| > wir nicht länger Pause von den Tweets des US-Präsidenten haben können? | |
| Bild: Kann das Twitterkonto von Donald Trump nicht noch etwas länger gesperrt … | |
| Zugegeben, es war der ultimative Abgang. Ein Twitter-Mitarbeiter hat | |
| offenbar an seinem letzten Arbeitstag das Konto von US-Präsident Donald | |
| Trump, @realdonaldtrump, für kurze Zeit abgeschaltet. Twitter zufolge war | |
| Trumps wichtigster Kommunikationskanal [1][elf Minuten lang nicht | |
| abrufbar]. „Wir untersuchen den Fall weiter und unternehmen Schritte, damit | |
| sich dies nicht wiederholt“, teilte das Unternehmen mit. | |
| Aber bitte: Wenn schon abschalten, dann nachhaltig. Elf Minuten reichen | |
| nicht aus, um Donald Trump wirklich an seiner Tweeterei zu hindern. Der | |
| US-Präsident macht einfach weiter, als sei nichts gewesen. Er wettert schon | |
| wenig später wieder [2][gegen Hillary Clinton]. Womöglich hat Trump die | |
| Abschaltung gar nicht mitbekommen. | |
| Twitter-Nutzer*innen feiern den Mitarbeiter, der laut dem Statement des | |
| Unternehmens zuvor in der Kundenbetreuung tätig war, trotzdem. „Nicht alle | |
| Helden tragen einen Umhang“, lautet mehr als eine Antwort auf die Tweets | |
| des Unternehmens. Ein Nutzer fordert, dem Mitarbeiter [3][den ersten | |
| jährlichen Covfefe-Preis zu geben]. „Einige von uns haben es nicht | |
| mitbekommen. Bitte löscht ihn wieder, damit wir alle etwas davon haben“, | |
| [4][schreibt ein anderer]. | |
| Vielleicht sollte der Präsident ab sofort einfach immer mal auf die | |
| Ersatzbank geschickt werden, wenn er wieder etwas Blödes auf Twitter | |
| geschrieben hat. [5][Die Forderung nach der Todesstrafe] und nach der | |
| [6][Beendigung der Green-Card-Lotterie] als Reaktion auf den [7][Terrorakt | |
| in Manhattan] zählen definitiv dazu. Ist beides nicht ohnehin | |
| missbräuchliches Verhalten gemäß den [8][Twitter-Richtlinien]? Immerhin | |
| handelt es sich um eine direkte (staatliche) Gewaltandrohung und um Hass | |
| schürendes Verhalten. Das sollte das Unternehmen mal untersuchen – anstatt | |
| der elf Offline-Minuten. | |
| Schon klar, man kann nicht wahllos Menschen auf Twitter zensieren, auch und | |
| besonders nicht den US-Präsidenten. Dennoch sollten für ihn die gleichen | |
| Regeln gelten wie für alle anderen auch. Twitter schreibt selbst in seiner | |
| Satzung: Wer gegen die Regeln verstößt, kann vorübergehend oder sogar | |
| dauerhaft gesperrt werden. Das passiert bei „Normalnutzer*innen“ auch | |
| regelmäßig, wenn in ihren Tweets Spam, Hassrede oder Gewaltaufforderungen | |
| zu finden sind. | |
| Nun war es bei Trumps Konto endlich auch so weit. Dann hat der Mitarbeiter | |
| ja doch alles richtig gemacht. | |
| 3 Nov 2017 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://twitter.com/TwitterGov/status/926238960594178048 | |
| [2] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/926247543801044993 | |
| [3] https://twitter.com/ImpeachAgentO/status/926241433270366208 | |
| [4] https://twitter.com/norm/status/926270317999226881 | |
| [5] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/925931294705545216 | |
| [6] https://twitter.com/realDonaldTrump/status/926155393490878464 | |
| [7] /Terroranschlag-in-New-York/!5457247 | |
| [8] https://support.twitter.com/articles/87137# | |
| ## AUTOREN | |
| Belinda Grasnick | |
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