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# taz.de -- Weiterer Giftgasangriff in Syrien: Mehr Zeit für Chemiewaffen-Kont…
> Frankreich und die USA wollen den Einsatz von UN-Ermittlern verlängern,
> um den Angriff aufzuklären. Ihr Mandat gilt nur bis zum 17. November.
Bild: Während die Kämpfe weitergehen, ermittelt die UN wegen eines weiteren G…
New York AFP | Nach den Hinweisen auf einen weiteren Giftgasangriff in
Syrien wollen Frankreich und die USA den Chemiewaffen-Kontrolleuren der
Vereinten Nationen mehr Zeit einräumen. Die Angaben der Organisation für
das Verbot chemischer Waffen (OPCW) verdeutlichten, dass die OPCW und die
Untersuchungskommission der UNO, der sogenannte Gemeinsame
Untersuchungsmechanismus, ihre Arbeit „unbedingt“ fortsetzen müssten, sagte
der französische UN-Botschafter François Delattre am Mittwoch in New York.
Die UN-Experten müssten weiter ermitteln, um die Chemiewaffenangriffe in
Syrien aufzuklären und die Verantwortlichen ausfindig zu machen, fügte
Delattre hinzu. Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, erklärte, eine
Verlängerung des Mandats müsse für den UN-Sicherheitsrat nun „oberste
Priorität“ haben. Die syrische Regierung habe offensichtlich über den
Umfang ihres Chemiewaffenprogramms gelogen. Das Mandat der
Untersuchungskommission läuft am 17. November aus.
Der Generaldirektor der OPCW, Ahmet Üzümcü, hatte am Mittwoch über einen
weiteren „Vorfall“ in einem Dorf im Nordwesten Syriens berichtet. Im Dorf
Al-Latamina sei am 30. März das Nervengift Sarin eingesetzt worden. Dies
hätten Proben ergeben. Berichten zufolge seien 50 Menschen verletzt worden.
Al-Latamina ist etwa 25 Kilometer vom Ort Chan Scheichun entfernt. Dort
wurden fünf Tage später, am 4. April, bei einem Giftgasangriff mehr als 80
Menschen getötet. Als Vergeltung bombardierten die USA wenige Tage darauf
einen syrischen Militärflughafen. In einem Anfang September
veröffentlichten Bericht machten UN-Ermittler erstmals die Regierung von
Präsident Baschar al-Assad für den Angriff verantwortlich.
Assad gibt an, seine Regierung verfüge seit einem Abkommen von 2013 nicht
mehr über Chemiewaffen. Angaben der syrischen Führung und ihres Verbündeten
Russlands, das Giftgas sei beim Angriff auf ein Waffenlager der syrischen
Opposition ausgetreten, wiesen die Ermittler damals zurück. Dafür fanden
sie nach eigenen Angaben Hinweise auf mindestens 23 weitere
Chemiewaffenangriffe in Syrien seit März 2013.
Bislang wurde angenommen, dass es sich am 4. April in Chan Scheichun um den
ersten Einsatz des Nervengiftes Sarin seit Jahren gehandelt habe. Üzümcü
nannte es daher „besorgniserregend“, dass Sarin offenbar vor dem 4. April
eingesetzt worden sei. Im August 2013 waren im syrischen Damaskus und
seiner Umgebung hunderte Menschen bei einem Giftgasangriff getötet worden.
5 Oct 2017
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