Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Energiepolitik in Deutschland: Koalition der Kohlegegner wird breit…
> In Deutschland drängen auch Teile der Wirtschaft auf eine schnellere
> Energiewende. Das könnte sich in einer Jamaika-Koalition bemerkbar
> machen.
Bild: Macht Jamaika damit Schluss? Kohleabbau und -verarbeitung in Garzweiler
Berlin taz | Während in den USA über [1][einen Wiedereinstieg in die
Kohle-Nutzung] diskutiert wird, steht in Deutschland eher das Gegenteil auf
der Agenda: Wie schnell werden die klimaschädlichen Kraftwerke
dichtgemacht? Diese Frage gilt bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen
zwischen Union, FDP und Grünen als ein wichtiger Knackpunkt.
Vor allem für die Grünen steht viel auf dem Spiel: Sie haben die schnelle
Stilllegung der 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke an die erste Stelle ihrer
Wahlversprechen gestellt; bis 2030 soll die Stromversorgung komplett auf
Erneuerbare umgestellt sein. Am anderen Ende steht die FDP, die jegliche
„staatliche Gängelung“ im Energiebereich ablehnt und auch hier allein auf
den Markt setzen will.
Gleichzeitig steht allerdings auch sie zu den Zielen des Pariser
Klimaabkommens. Und um diese zu erreichen, hat sich Deutschland
verpflichtet, seine Treibhausgase deutlich zu reduzieren. Bis 2020 sollen
sie im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent sinken, bis 2030 um 55 Prozent und
bis 2050 um 80 bis 95 Prozent. Um diese Vorgaben zu erreichen, führt an
einem schnellen Ausstieg aus einem Großteil der Kohle und an einem
schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien kein Weg vorbei.
Nachdem letzte Woche bereits der Sachverständigenrat der Bundesregierung
für einen schnellen Kohleausstieg plädiert hatte, fordert nun auch die von
der Bundesregierung getragene, eher wirtschaftsnahe Deutsche
Energie-Agentur (Dena) im Zwischenfazit einer Leitstudie zur Energiewende
den Abschied von der Kohle.
„Ohne beschleunigten Kohleausstieg wird das 2020-Ziel nicht zu schaffen
sein“, sagte Dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann am Dienstag in Berlin.
In der Studie, die in Kooperation mit Unternehmen wie Eon, Thyssengas und
Trimet entsteht, fordern die Autoren, den Ausbau erneuerbarer Energien
deutlich zu beschleunigen.
Grünen-Energieexpertin Julia Verlinden sieht die Position ihrer Partei
dadurch gestärkt. „Die Dena-Studie unterstreicht unseren grünen
Standpunkt“, sagt sie. Von der FDP war keine Stellungnahme zu erhalten: Wer
in der neuen Fraktion für Energiepolitik zuständig sein wird, ist noch
nicht entschieden.
11 Oct 2017
## LINKS
[1] /Kommentar-Aus-fuer-den-US-Klimaplan/!5452017/
## AUTOREN
Malte Kreutzfeldt
## TAGS
Jamaika-Koalition
Energiepolitik
Bündnis 90/Die Grünen
Kohle
Sondierung
Schwerpunkt Klimawandel
Bündnis 90/Die Grünen
Jamaika-Koalition
Grüne
## ARTIKEL ZUM THEMA
Energiepolitik und Jamaika-Sondierung: Papier ist ungeduldig
Seit Wochen tobt eine Lobbyschlacht zwischen Freunden und Gegnern der
Energiewende. Eine Frage ist besonders wichtig: Wer hat die besten
Gutachten?
Klimapolitik in den USA: „Clean Power Plan“ verkohlt
Die US-Regierung bringt die Abschaffung von Obamas Klimaplan auf den Weg.
Der Chef der Umweltbehörde hat einen Verordnungsentwurf unterzeichnet.
Grüne Jugend zum Unionskurs: „Jamaika kann uns schreddern“
Die Junggrüne Jamila Schäfer wirft der CSU vor, das Geschäft der AfD zu
betreiben. Die Grünen würden die 200.000-Begrenzung „nicht mittragen“.
Verhandlungen über Regierungskoalition: Zeitplan für Jamaika-Gespräche steht
CDU und CSU haben sich auf eine Flüchtlings-Zielmarke geeinigt. Diese sorgt
für Zündstoff: Die CSU feiert sie als „Obergrenze“. Die Grünen sind
verschnupft.
Kommentar Jamaika und die Grünen: Eine neue Kultur der Kooperation
Eine Jamaika-Koalition könnte Deutschland Chancen eröffnen. Wir könnten zum
Beispiel Trendsetter einer grünen Außenpolitik werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.