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# taz.de -- Kommentar Massaker in Las Vegas: Präsident der Waffenlobby
> Nach dem tödlichsten Schusswaffenverbrechen der US-Geschichte drückt
> Trump sich vor einem klaren Statement. Er ist Verbündeter der NRA.
Bild: Donald Trump am Tag des Massakers in Las Vegas bei seinem Statement
Wenn sich jemand mit Maschinengewehren im 32. Stock eines Hotels
einrichtet, um auf Menschen zu schießen, die auf der Straße zu einem
Konzert zusammenkommen und wenn er (mindestens) 59 von ihnen tötet und mehr
als 500 verletzt, dann ist das Terrorismus. Auch wenn der Täter so weiß, so
US-amerikanisch und so nicht-vorbestraft ist, [1][wie der Massenmörder von
Las Vegas].
US-Präsident Donald Trump ist einer, der weltweit – von Großbritannien,
über Paris bis zu den Philippinen – Terroristen ausmacht. Der sie
überstürzt per Tweet verurteilt und der Konsequenzen androht, die von
Einreiseverboten für religiöse Minderheiten bis zu Bomben reichen. Aber er
ist nicht bereit, dies auch im Inneren seines eigenen Landes zu tun.
In der Erklärung, die er wenige Stunden nach der tödlichsten Schießerei der
jüngeren US-Geschichte abgab, nannte er weder die Tat beim Namen, noch
machte er den legalen und unkontrollierten Zugang zu militärischen Waffen
verantwortlich. Stattdessen versteckte er sich hinter Worthülsen über das
„absolute Böse“, über das Zusammenrücken seiner Landsleute und über Gott
und die Bibel.
Mit Trump ist die Schusswaffenlobby im Weißen Haus angekommen. Die NRA
(National Rifle Association) hat dafür gesorgt, dass es in den USA heute
mehr Schusswaffen als Einwohner gibt, dass militärische Waffen, die
ausschließlich für das Töten von Menschen konzipiert sind, zu banalen
Verkaufsartikeln geworden sind und dass Millionen Menschen an die unsinnige
Gleichung glauben, Schusswaffen bedeuteten Freiheit.
Die NRA hat auch die Mehrheit der republikanischen Politiker gekauft: Mit
politischen Noten, mit Werbespots und mit sehr viel Geld. Für Donald Trump
hat sie mehr ausgegeben als je zuvor für einen Präsidenten. In seine Wahl
steckte die NRA an die 50 Millionen Dollar, wovon der größere Teil in die
Kampagne ging, Hillary Clinton, die ausdrücklich mehr Schusswaffenkontrolle
wollte, zu verhindern.
In den kommenden Tagen werden die Wogen der Empörung hochschlagen und
werden neue Rufe nach einem Ende der tödlichen Rüstungsspirale im Inneren
der USA kommen. Das ist nach jedem neuen Massaker so.
Doch selbst Barack Obama, ein erklärter Befürworter von
Schusswaffenkontrolle, hat es nicht geschafft, die mächtige NRA
zurückzudrängen. Trump will das nicht einmal. Er ist der Präsident der NRA.
Mit ihm gibt es allenfalls „warme Gedanken“ und „Beten“, sowie die bitt…
Gewissheit, dass das nächste möglicherweise noch tödlichere Massaker
irgendwo in den USA schon in Vorbereitung ist.
3 Oct 2017
## LINKS
[1] /Amokschuetze-in-Las-Vegas/!5451688/
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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