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# taz.de -- Besetzung der Volksbühne in Berlin: Intendant stellt Strafanzeige
> Kultursenator Klaus Lederer rechtfertigt im Abgeordnetenhaus den
> Polizeieinsatz zur Räumung der Volksbühne in Berlin.
Bild: Polizei vor der Volksbühne am Donnerstag
Kultursenator Klaus Lederer (Linkspartei) hat sich am Donnerstagmittag im
Abgeordnetenhaus gegen den Vorwurf gewehrt, die wenig später beendete
Volksbühnen-Besetzung nicht schon am Wochenende gestoppt zu haben. „Die
Polizei hat uns bestärkt, so zu handeln“, sagte Lederer in der Fragestunde
des Parlaments. Nach der Besetzung am vergangenen Freitag seien mehr als
3.000 Leute in dem Theatergebäude gewesen, und es habe eine Massenpanik
gedroht. Wer unter diesen Umständen nach einer Räumung rufe, „der handelt
verantwortungslos“, reagierte Lederer auf Zwischenrufe der Opposition.
Nach der Besetzung und einem Aufruf zu einer Party sah es laut Lederer
danach aus, als ob sogar 6.000 Leute in das Theater kommen würden. Das habe
man mit einer „informellen Sicherheitspartnerschaft“ mit den Besetzern
verhindern können: Zu der Party sei nicht mehr aufgerufen worden, am
Wochenende seien nur 500 Leute im Gebäude gewesen.
Laut Lederer gab es von Beginn an engen Kontakt mit Polizei und
Sicherheitskräften. Am Dienstag habe man den Besetzern angeboten, den
Grünen Salon des Theaters und den vor liegenden Pavillon für ihre Projekte
nutzen zu können. Das hätten die Besetzer aber abgelehnt. „Wir haben darum
einen Polizeieinsatz ausgelöst, der derzeit stattfindet“, informierte der
Kultursenator die Abgeordneten. Rechtliche Grundlage dafür soll eine
Strafanzeige von Intendant Chris Dercon wegen Hausfriedensbruchs gewesen
sein.
Man habe den Besetzern bei freiwilligem Abzug Straffreiheit angeboten,
andernfalls eine Anzeige angekündigt. Hintergrund für das Angebot, Salon
und Pavillon zu nutzen, sei die Frage gewesen: Was kommt nach der Räumung?
Ein Gebäude wie die Volksbühne mit diversen Eingängen sei nicht dauerhaft
zu sichern, sagte Lederer.
In der knapp vier Kilometer vom Abgeordnetenhaus entfernten Volksbühne
verblieben schließlich noch rund 15 Besetzer im Gebäude. Die Polizei, die
mit 200 Beamten vor Ort war, begleitete sie gegen 14.30 Uhr nach draußen
und notiert sich ihre Personalien.
28 Sep 2017
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Berliner Volksbühne
Klaus Lederer
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