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# taz.de -- Volksbühne in Berlin: Polizei räumt letzte Besetzer
> Der Traum ist aus: Nach sechs Tagen ist die Besetzung des Theaters zu
> Ende. Das Künstlerkollektiv war auf das Angebot der Bühne nicht
> eingegangen.
Bild: Ein Transparent mit dem Schriftzug „Doch Kunst“ an der besetzten Volk…
Berlin epd, taz | Nach sechs Tagen ist die Besetzung der traditionsreichen
Volksbühne in Berlin zu Ende gegangen. Alle Aktivisten haben am Donnerstag
das Theater am Rosa-Luxemburg-Platz verlassen, wie ein Polizeisprecher
bestätigte: „Die Intendanz hat wieder selber die Verantwortung in dem
Haus.“
Über den Kurznachrichtendienst Twitter kündigten die Theater-Besetzer
[1][unterdessen weitere Aktionen an]. Unter anderem sollte auf einer Wiese
vor dem Theater noch am Donnerstag eine Vollversammlung stattfinden.
Ein Großteil der rund 60 Besetzer hatte am Donnerstagmittag freiwillig das
Theater verlassen, betonte der Polizeisprecher. Rund zwölf Personen mussten
von Sicherheitskräften hinausbegleitet werden. Davon seien fünf Personen
rausgetragen worden, die sich „sanft widersetzt“ hätten.
Insgesamt waren rund 200 Polizisten rund um das traditionsreiche Theater im
Einsatz. Unter anderem mussten Straßen gesperrt werden. Vor dem
Polizeieinsatz hatte Volksbühnen-Intendant Chris Dercon Strafanzeige wegen
Hausfriedensbruch erstattet.
Die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war seit Freitag von
Aktivisten besetzt worden. Die Theater-Besetzer wollten eine
[2][„kollektive Intendanz“ erreichen], um mit Stadt, Senat, Mitarbeitern
und Künstlern ein neues Konzept für die Volksbühne zu entwickeln.
Hintergrund ist der seit Monaten schwelende Streit um den neuen
Volksbühnen-Intendanten und die damit verbundene Neuausrichtung des
traditionsreichen Hauses.
Am Dienstagabend hatte Intendant Dercon den Besetzern angeboten, für ihren
Protest den Grünen Salon sowie den Pavillon in der Volksbühne nutzen zu
können. Zugleich sollten geplante Theaterproben und der Start der neuen
Spielzeit sichergestellt werden.
Nachdem die Besetzer mehr als 36 Stunden lang sich nicht entscheiden
konnten, ob sie das „großzügige Angebot“ annehmen wollen, habe Dercon ein…
Abzug ohne rechtliche Konsequenzen in Aussicht gestellt, sagte der Sprecher
der Senatskulturverwaltung Daniel Bartsch. Daraufhin habe ein Großteil der
Besetzer das Theater freiwillig verlassen. Gegen die übrigen Besetzer habe
Dercon „in enger Abstimmung mit der Senatskulturverwaltung“ eine
Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt. Den darauffolgenden
Polizeieinsatz bezeichnete der Sprecher der Senatskulturverwaltung als
„ruhig und friedlich“.
Der Kultursenator Klaus Lederer (Linke) bedauerte laut einer Erklärung,
dass die Gruppe das am Kompromiss orientierte, gute Angebot nicht
angenommen habe und es deswegen „nicht gelungen ist, in der Volksbühne
künstlerische Arbeit und stadtpolitische Debatten in einem geregelten
Rahmen gleichermaßen zu ermöglichen“.
Lederer verteidigte die Räumung: „Bei der Volksbühne handelt es sich um
eine öffentliche Einrichtung, die der gesamten Stadt gehört. Der
Probenbetrieb muss wieder aufgenommen werden können, um die
Spielzeiteröffnung nicht zu gefährden.“
28 Sep 2017
## LINKS
[1] https://twitter.com/vb_6112
[2] https://b6112.de/2017/09/23/das-konzeptpapier-b61-12/
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