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# taz.de -- Zugverkehr: Unkonkret, aber einig
> Berlin und Brandenburg verständigen sich mit der Bahn auf acht Projekte.
> Dazu gehört die Stammbahn – womit ein Radschnellweg auf dieser Strecke
> vom Tisch ist.
Bild: Unterschrieb den Vertrag mit Brandenburg und der Bahn: Verkehrssenatorin …
Wann? Wie teuer? Wo zuerst? Auf diese naheliegenden Fragen blieb die
Antwort aus, als die Länder Berlin und Brandenburg am Mittwoch mit der
Deutschen Bahn einen Vertrag über acht „prioritäre Projekte“
unterzeichneten. Glaubt man dem Fahrgastverband Igeb, ist die Vereinbarung
dennoch weit mehr als eine unverbindliche Absichtserklärung. „Dass da
endlich mal zusammengearbeitet wurde, ist fast schon revolutionär“, sagte
sein Geschäftsführer Florian Müller der taz.
Zu den acht Projekten gehört auch die sogenannte Stammbahn vom Potsdam über
Kleinmachnow in die Berliner Innenstadt. Nachdem ihre Wiederbelebung bei
der Bahn jahrelang nicht angesagt war, war sie 2015 als möglicher
Radschnellweg im Gespräch. Verkehrssenatorin Regina Günther (parteilos),
die für Berlin den Vertrag unterschrieb, macht auf Nachfragen klar, dass
die Strecke dafür nun definitiv nicht mehr zur Verfügung steht. Befürworter
hatten eine Zwischennutzung vorgeschlagen; Gegner hingegen argumentiert,
die Strecke den Radlern nach einigen Jahren wieder zu nehmen sei nicht
durchsetzbar.
Unter den sieben weiteren Projekten sind bessere Verbindungen von Spandau
nach Nauen, von Gesundbrunnen nach Velten sowie Engpässe im S-Bahn-Netz.
Als Beispiel gilt hier der Abschnitt zwischen Wannsee und Griebnitzsee.
Koordinieren soll das Ganze die Chefin des Verkehrsverbunds
Berlin-Brandenburg, Susanne Henckel. Entschieden wird in einem
Lenkungskreis mit ihr, Senatorin Günther, der brandenburgischen
Verkehrsministerin Kathrin Schneider (SPD) sowie den Bahn-Bevollmächtigten
für die beiden Bundesländer. Der Berliner Bahn-Chef Alexander Kaczmarek
erwartet sich schon von der ersten Sitzung des Gremiums eine Entscheidung,
in welcher Reihenfolge man die Projekte angeht.
Kurzfristig wird sich allerdings wenig tun. „Wir reden von einer
Entwicklung über 30, 40, 50 Jahre“, sagte Ministerin Schneider. Sie deutete
auch an, wieso es früher bei gemeinsamer Planung hakte. „Wir müssen
aufhören, darüber zu diskutieren, ob die S-Bahn oder die Regionalbahn die
richtige Lösung ist – wir werden beide Systeme brauchen.“ Nach am Mittwoch
genannten Zahlen pendeln (per Zug oder Auto) jeden Tag rund 300.000
Menschen nach Berlin ein, rund halb so viele fahren aus der Stadt raus zu
ihrem Job.
Unabhängig von diesen noch mit viel Planung verbundenen Projekten gibt es
die Überlegung, auf einem bisher nur vom Güterverkehr genutzten Gleis
Regionalzüge von Potsdam bis nach Steglitz fahren zu lassen, wo es einen
Übergang sowohl zur S- als auch zur U-Bahn gebe. Den dafür nötigen, aber
in Steglitz noch nicht vorhandenen Bahnsteig zu planen und zu bauen würde
laut Kaczmarek rund drei Jahre dauern.
5 Oct 2017
## AUTOREN
Stefan Alberti
## TAGS
Regine Günther
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