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# taz.de -- Kommentar Proteste von Kurden in Köln: Viel Streit um kleines Fest…
> Weil auf dem Fest PKK-Fahnen gezeigt wurden, bestellte Erdoğan den
> Botschafter ein. Davon sollte sich Deutschland nicht einschüchtern
> lassen.
Bild: Farbenlehre mit Öcalan: Porträts des PKK-Chefs sind auf weißem Hinterg…
Ein Kulturfestival mit mehr als zehntausend Teilnehmern ist eigentlich
keine große Sache, erst Recht nicht in einer Millionenstadt wie Köln.
Vielleicht sorgen ein paar Busse für Verkehrsbehinderungen, zu größeren
Problemen sollte so eine Veranstaltung aber nicht führen. Nun sorgte eine
Veranstaltung von linken Kurden für diplomatische Verwicklungen. [1][Kurden
hatten ein Festival gefeiert.] Dabei wurden auch Fahnen der, auch in
Deutschland verbotenen, PKK und Bilder des PKK-Vorsitzenden Öcalan gezeigt.
Die Polizei reagierte angemessen auf das Zeigen verbotener Symbole und
fertigte entsprechende Anzeigen.
Doch der Regierung in Ankara reichte das nicht aus. Sie bestellte wegen des
Festivals den deutschen Botschafter ein, möglicherweise befeuert von
Kommentaren türkischer Nationalisten und Erdoğan-Anhängern. Als im Internet
die ersten Bilder des Festivals auftauchten, hatte ein Furor aus Tweets und
Facebook-Beiträgen begonnen, in denen den Feiernden der Tod gewünscht und
der deutschen Regierung die Unterstützung von Terroristen vorgeworfen
wurde.
Die Regierung Erdoğan zeigt mit diesem Schritt erneut, dass es ihr nicht
ausreicht, kritische Stimmen im eigenen Land mundtot zu machen. Wer sich,
egal wo in Europa, gegen die Interessen der türkischen Regierung wendet,
soll vor dem langen Arm der Türkei nicht sicher sein. Die türkische
Regierung versucht, ihren Einfluss geltend zu machen, um Kritiker
einzuschüchtern, egal ob es darum geht, Einfluss auf das Stattfinden eines
kurdischen Festivals in Deutschland zu nehmen oder Kritiker aufgrund
hanebüchener Vorwürfe per Interpol verhaften zu lassen.
Dieses Vorgehen der türkischen Regierung verschärft auch das Klima in der
Bundesrepublik. Die deutsche Regierung täte gut daran, sich nicht unter
Druck setzen zu lassen und die geltende Meinungs- und Versammlungsfreiheit
gegen Eingriffe zu verteidigen.
17 Sep 2017
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## AUTOREN
Sebastian Weiermann
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