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# taz.de -- Ivanka Trump und der Gender Pay Gap: Lohngleichheit? Unnötig
> Ivanka Trump tat so, als wäre sie eine Kämpferin für Frauenrechte. Doch
> ein Obama-Gesetz zur Gleichbezahlung von Frauen gefiel ihr nicht.
Bild: Ivanka Trump (hier mit ihrem Vater Donald) ist der Gender Pay Gap egal
„FDOTUS“ hatte sich zur unermüdlichen Kämpferin für Lohngleichheit erkl�…
Keine Gelegenheit hat die First Daughter Ivanka Trump verpasst, zu betonen,
wie wichtig ihr die Angelegenheiten der Arbeiterinnen sind. In einer Rede
während der Republikanertagung im März hat sie versprochen, sich im Weißen
Haus für die Lohngleichheit einzusetzen: „Politiker reden von der
Lohngleichheit, mein Vater hat diese während seiner gesamten Karriere
realisiert. Er wird für die Lohngleichheit kämpfen, und auch ich werde an
seiner Seite sein.“ Nun hat sie genau das Gegenteil getan.
Ein Gesetz des Kabinetts Obama aus dem Jahr 2016, das mehr
Lohngerechtigkeit schaffen sollte, wurde am Mittwoch von dem Kabinett Trump
außer Kraft gesetzt. Das Gesetz sollte ab 2018 gelten und Unternehmen
Transparenz über die Gehälter vorschreiben. Ivanka Trump hat die Aufhebung
unterstützt und behauptet, das Gesetz hätte nicht die beabsichtigten
Ergebnisse eingebracht. Begründet hat sie diese Aussage jedoch nicht.
Laut einer Studie des Institute for Women’s Policy Research verdienen weiße
Frauen in den USA zurzeit 82 Prozent dessen, was ihre weißen männlichen
Kollegen verdienen. Bei Schwarzen Frauen lautet die Zahl 68 und bei
Hispanoamerikanerinnen 62 Prozent. Auch im Weißen Haus selbst ist keine
Rede von Lohngleichheit: Aus einer Studie des Volkswirtschaftlers Mark
Perry vom American Enterprise Institute geht hervor, dass Frauen als
Angestellte dort 37 Prozent weniger verdienen als Männer. Somit erreiche
die Lohnlücke im Weißen Haus eine neue Spitze seit 2003.
Donald Trump wurde trotz des Skandals von Pussygate zum Präsidenten
gewählt. In den Tonaufnahmen verharmloste er sexuelle Belästigung. Als
Erstes untersagte sein Kabinett, dass NGOs für die reproduktiven Rechte der
Frauen staatlich gefördert werden. Letzte Woche begnadigte er Joe Arpaio,
den Sheriff, der durch rechtswidrige Abschiebungen und gewalttätigen Umgang
mit Verhafteten bekannt ist. Arpaio sorgte 2009 für Schlagzeilen, als er
das Krankenhauspersonal gezwungen hatte, eine verhaftete Frau während der
Geburt ans Bett zu fesseln. Jetzt möchte POTUS Unternehmen ermöglichen,
Frauen und Minderheiten weniger zu zahlen als weißen Männern.
Ivanka Trump hätte ihre angeblich feministische Positionen nicht besser
schwächen können. Die Frage hier ist aber unter anderem, wie lange die
amerikanische Bevölkerung brauchen wird, um sich von den Zerstörungen von
Familie und Kabinett Trump zu erholen. Präsidenten kommen und gehen, aber
die Spuren, die sie hinterlassen, bleiben länger.
31 Aug 2017
## AUTOREN
Sibel Schick
## TAGS
USA
Ivanka Trump
Donald Trump
Gender Pay Gap
Minijob
Chauvinismus
Geburt
Emmy
Barack Obama
USA
Geht's noch?
Islamfeindlichkeit
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