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# taz.de -- Erneute Kollision eines US-Kriegsschiffs: Zusammenstoß vor Singapur
> Auf dem Weg nach Singapur ist ein US-Zerstörer mit einem Tanker
> zusammengestoßen. Crewmitglieder wurden verletzt. Es gibt zehn Vermisste.
Bild: Der geschädigte Zerstörer John S. McCain
Singapur ap | Nach einer Kollision mit einem Öl- und Chemikalientanker ist
das US-Marineschiff „USS John S. McCain“ am Montag mit „erheblichen
Schäden“ an seinem Rumpf am Marinestützpunkt von Singapur eingetroffen.
Schiffe mehrerer Länder suchten nach zehn vermissten US-Matrosen. Der
Zusammenstoß östlich von Singapur zwischen dem Zerstörer und dem 183 Meter
langen Tanker „Alnic MC“ am frühen Morgen war der zweite in zwei Monaten im
Pazifik, in den ein Schiff der 7. Flotte der US-Marine involviert war.
Schiffe und Flugzeuge der USA, Indonesiens, Singapurs und Malaysias suchten
nach den vermissten Matrosen. Vier Seeleute wurden von einem
singapuranischen Marinehubschrauber in ein Krankenhaus in dem Stadtstaat
gebracht, wie die US-Marine mitteilte. Ein fünfter verletzter Matrose
musste nicht weiter medizinisch behandelt werden.
Die „McCain“ war zu einem Routinehafenbesuch auf dem Weg nach Singapur. Die
7. Flotte der Marine teilte mit, durch die Schäden am Rumpf des Schiffs
seien benachbarte Abteile überflutet worden, darunter Kojen der Crew,
Geräte- und Kommunikationsräume.
Nach Angaben der US-Marine wurde der Zerstörer an der hinteren
Backbordseite beschädigt. Doch steuerte er den Hafen mit eigenem Antrieb
an. Die Regierung Singapurs teilte mit, kein Besatzungsmitglied der unter
liberianischer Flagge fahrenden „Alnic“ sei verletzt worden. Das Schiff sei
im vorderen Teil beschädigt worden. Berichte über ausgelaufene Chemikalien
oder Öl gab es nicht.
## Einer der verkehrsreichsten Schifffahrtswege
Der Chef einer malaysischen Seebehörde, Zulkifli Abu Bakar, sagte, die
Kollision habe sich zu Beginn einer gekennzeichneten Seestraße für Schiffe
ereignet, die in die Straße von Singapur kämen, einer der verkehrsreichsten
Schifffahrtswege der Welt. Der Vorfall sei 8,3 Kilometer von der
malaysischen Küste entfernt passiert. Ein sich in der Gegend befindliches
malaysisches Kriegsschiff sei von der „McCain“ kontaktiert worden. Angaben
zur Ursache des Zusammenstoßes wollte Zulkifli nicht machen.
Sowohl Malaysia als auch Singapur sagten, der Unfall habe sich in ihren
Gewässern ereignet. Ein Foto, dass der malaysische Marinechef Ahmad
Kamarulzaman Ahmad Badaruddin twitterte, zeigte ein Loch in einer Seite der
„McCain“.
Singapur entsandte Schlepper und Marine- und Küstenwachenschiffe für den
Such- und Rettungseinsatz. Indonesien teilte mit, zwei Kriegsschiffe
geschickt zu haben. Von Malaysia kamen nach Angaben des Landes zwei Schiffe
und Flugzeuge der Marine und Luftwaffe. Die US-Marine teilte mit, Flugzeuge
und Hubschrauber von der „USS America“ unterstützten die Suche.
Zunächst gab es keine Erklärung für die Kollision. Die US-Marine kündigte
eine Untersuchung an. Singapur ist einer der verkehrreichsten Häfen der
Welt und ein Verbündeter der USA. Der dortige Marinestützpunkt wird
regelmäßig von amerikanischen Kriegsschiffen angesteuert.
Im Juni kamen sieben Matrosen ums Leben, als das US-Marineschiff „USS
Fitzgerald“ und ein Containerschiff in Gewässern vor Japan kollidierten.
US-Präsident Donald Trump brachte Sorgen um die Besatzung der „McCain“ zum
Ausdruck. Er twitterte, „Gedanken & Gebete“ seien bei den Crewmitgliedern.
Die 154 Meter lange „McCain“ ist nach dem Vater und Großvater des
US-Senators John McCain benannt. Beide waren US-Admirale. Das Schiff ist im
Heimathafen der 7. Flotte in Yokosuka in Japan stationiert. Es hat nach
Angaben der Webseite der Marine 338 Crewmitglieder.
21 Aug 2017
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