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# taz.de -- Kommentar Sturm auf die US-Denkmäler: Ein Silberstreif am Horizont
> In Sachen weißer Vorherrschaft ist Trump sich und seiner Wählerschaft
> treu geblieben. Charlottesville könnte ein Wendepunkt sein.
Bild: Der landesweite Sturm auf Denkmäler, die Rassisten und Verbrecher ehren:…
Dass Donald Trump nach dem Terror von Charlottesville nicht willens ist,
Neonazis und andere Rechtsradikale als Verantwortliche zu benennen und
verantwortlich zu machen, ist widerlich und furchtbar. Es rechtfertigt jede
erdenkliche Empörung.
Aber überraschend ist es nicht: Der Mann hat seine ganze Karriere mit Ideen
von weißer Vorherrschaft bestritten. Er hat schwarze Mieter diskriminiert,
in New York eine Kampagne zur Propagierung der Todesstrafe für fünf
fälschlicherweise wegen Vergewaltigung angeklagte schwarze Teenager geführt
und seinen Amtsvorgänger acht Jahre lang mit rassistischen Argumenten
attackiert. Sein Wahlkampf war die Kondensierung all dieser Ideen zu einem
Programm. Und die Besetzung seines Stabs mit nationalistisch orientierten
Schlüsselfiguren der Anfang zu dessen Umsetzung.
Wer jetzt also so tut, als habe Donald Trump einfach nur einen Fehler
gemacht, der schnell korrigiert werden könnte, der irrt sich. Welchen Sinn
könnte eine Trump’sche Kursänderung haben, wie sie jetzt sogar
republikanische Stimmen verlangen, wenn der Mann exakt das verteidigt hat,
wofür er immer schon stand?
Donald Trump mag eine narzisstische Störung haben. Und er mag
außenpolitisch überfordert sein. Aber in Sachen weißer Vorherrschaft ist er
sich und seiner Wählerschaft treu geblieben. Das allerdings war und ist
auch den Führern der Republikanischen Partei und auch den Industriebossen,
die bislang mit ihm eng zusammengearbeitet haben, völlig klar – selbst wenn
es schwerfällt, das zuzugeben.
Dennoch zeichnet sich ein Hoffnungsstrahl am Horizont ab. Endlich kommt
nämlich auch Kritik aus den republikanischen Reihen; ein weiteres Zeichen
sind die massenhaften Rücktritte von Industriebossen aus Trumps
Beraterstäben. Um weiteren Gesichtsverlust zu vermeiden, hat Donald Trump
jetzt die Flucht nach vorn angetreten und diese Beraterstäbe komplett
aufgelöst.
Doch das vielversprechendste Zeichen, dass Charlottesville ein Wendepunkt
sein könnte, kommt von der Basis. [1][Der landesweite Sturm auf Denkmäler],
die Rassisten und Verbrecher ehren, ist Ausdruck davon. Eine
Initialzündung, die paradoxerweise von Trump selbst ausgelöst wurde: Er hat
den USA den Weg zu einer notwendigen und überfälligen Konfrontation mit der
eigenen Geschichte geöffnet.
18 Aug 2017
## LINKS
[1] /Denkmaeler-in-den-USA/!5435050
## AUTOREN
Dorothea Hahn
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