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# taz.de -- Kolumne Liebeserklärung: „The Mooch“ im Weißen Haus
> Trumps neuer Kommunikationschef Anthony Scaramucci hat in seinen ersten
> Tagen Unglaubliches geschafft. Und er kann auch lieben.
Bild: Trump hat eine neue rechte Hand für Kommunikation
Das ist mal ein Kommunikationschef, wie ihn sich die Medienlandschaft nur
wünschen kann: direkt, unverblümt, keine leeren Floskeln. Anthony
Scaramucci, oder „The Mooch“, wie er sich auch selbst gern nennt, ist erst
seit gut einer Woche in Donald Trumps Stab im Weißen Haus eingezogen – ein
halbes Jahr, nachdem er in Erwartung eines Jobs bei Trump schon seine Firma
verkauft hatte.
Er untersteht dem Präsidenten direkt – und nicht dessen Stabschef Reince
Priebus. Das wäre auch nicht gut, denn Priebus ist für Scaramucci ein
„scheißparanoider Schizophrener“, [1][wie er einem Reporter des New Yorker
anvertraute]. Auch Trumps Chefstratege Stephen Bannon passt nicht zu
Scaramucci, denn im Unterschied zu Bannon „versuche ich nicht, meinen
eigenen Schwanz zu lutschen. Ich versuche nicht, mein eigenes Label auf der
Scheißstärke des Präsidenten aufzubauen.“
Scaramucci hasst Priebus und Bannon. Priebus macht er dafür verantwortlich,
dass er selbst bislang nicht zum Zuge gekommen war. Und so wie Trump sich
öffentlich auf seinen Justizminister Jeff Sessions eingeschossen hat, hat
er Priebus bei der Berufung Scaramuccis gar nicht erst gefragt. Das führte
dann zum direkten Abgang Sean Spicers, Trumps famosem ersten
Pressesprecher, auch er aus dem Priebus-Lager.
Was Scaramucci auch hasst: Leute, die Informationen an die Medien
weitergeben. Das ist für ihn wiederum vor allem Priebus. Den Reporter des
New Yorker ließ er wissen, Priebus werde in den nächsten Wochen entlassen.
Und wenn er die Namen der Informationsgeber nicht rausfinde, werde er eben
alle feuern. Alle.
Doch The Mooch kann auch lieben. Vor allem: Donald Trump. Immer und immer
wieder erklärte Scaramucci in Fernsehauftritten seine intensive Zuneigung
zu Trump, für welch großartigen Strategen, politischen Denker,
herausragenden Kommunikator er Trump halte.
Scaramucci hat es innerhalb einer Woche geschafft, den vollkommen
durchgeknallten Sean Spicer zivilisiert und vernünftig aussehen zu lassen.
Chapeau! Das muss man erst mal schaffen.
28 Jul 2017
## LINKS
[1] http://www.newyorker.com/news/ryan-lizza/anthony-scaramucci-called-me-to-un…
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
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Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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