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# taz.de -- Demonstration „Hamburg zeigt Haltung“: Nur ein paar Trommler wu…
> Zur Demo „Hamburg zeigt Haltung“ sind am Samstag höchstens 5.000 Menschen
> gekommen. Sie zogen zeitgleich zur Großdemonstration durch Hamburg.
Bild: Gewaltlos durch die Stadt: Die „Hamburg zeigt Haltung“-Demo am Samsta…
Hamburg taz | Nicht nur [1][die G20-kritische Großdemonstration], auch eine
andere bunte G20-Demo ist am Samstagmittag durch Hamburg gezogen. Das
Bündnis „Hamburg zeigt Haltung“ wollte eine friedliche und gewaltfreie
Auseinandersetzung mit dem G20-Gipfel. Es kamen weniger als erwartet: Laut
Veranstalter waren es 5.000, laut Polizei 3.000 Menschen, die dem Aufruf
folgten, den unter anderem die Hamburger Fraktionen von SPD und Grünen
unterstützen.
Die bunt gekleideten DemonstrantInnen zogen mit Bannern und Luftballons von
der Hauptkirche St. Katharinen in der Speicherstadt bis zum Fischmarkt.
Keine Kritik am Gipfel an sich, sondern an einzelnen Teilnehmern wie Putin
und Trump sollte es werden.
Dass auch die rot-grünen Regierungsparteien zu der Demo aufgerufen haben,
deren Hamburger Senat gleichzeitig Gastgeber des G20-Gipfels ist, hatte
schon im Vorfeld für Kritik gesorgt. Das war am Samstag auch am Rande der
Demo zu spüren. „Verpisst euch, ihr seid für die Scheiße verantwortlich!�…
rief ein Mann in Richtung einer Gruppe von den Grünen.
Das Anliegen fand einen breiten Unterstützerkreis aus Politik, Kultur,
Sport, Kirchen und sozialen Initiativen. Doch einigen fehlte die doch im
Namen versprochene „klare Haltung“ des Bündnisses, was das G20-Treffen
angeht. Der Demo-Zug von „Hamburg zeigt Haltung“ sollte eine Alternative
zur der parallel stattfindenden G20-kritischen Großdemonstration sein.
„Nach gestern müssen wir auf die Straße gehen“, sagte eine Frau im
Batic-Shirt. Weil die „Hamburg zeigt Haltung“-Demo die einzige war, die
sich bereits im Vorfeld deutlich von Gewalt distanziert hatte, haben sie
und ihr Mann sich gerade für diese Demo entschieden. Sie kritisierten die
Ausführung des Gipfels, doch grundsätzlich sei es richtig, miteinander zu
reden.
„Uns ist das hier ein bisschen zu wenig und bei der Großdemo ein bisschen
zu viel“, sagten zwei Frauen. „Hamburg zeigt Haltung“ erinnere sie ein
wenig an den Kirchentag.
## Ungewöhnlich ruhige Demo
Tatsächlich startete die Demo mit einem Gottesdienst, anschließend sang ein
Gospelchor. Während die Demo in Richtung Fischmarkt zog, blieb es
ungewöhnlich ruhig. Kein Grölen, kein Singen. Nur einige Trommeln und eine
Bläser-Gruppe übertönten die Gespräche. Insbesondere den jüngeren
TeilnehmerInnen fehlte es an Stimmung. „Ich dachte, hier wäre viel mehr
los“, sagte ein Mann. Die Einschätzung der Polizei vor Ort lautete
ebenfalls: „Das bleibt ruhig, das ist ja überwiegend bürgerliches
Klientel.“
Dass es nicht die erwarteten 10.000 TeilnehmerInnen werden, mag auch an
[2][den Ausschreitungen am Tag zuvor] gelegen haben. Diese überschatteten
auch die „Hamburg zeigt Haltung“-Demo. Die TeilnehmerInnen wollten zeigen,
dass Hamburg auch friedlich kann. „Jetzt erst recht“, ist der Tenor. Der
Grüne Fraktionsvorsitzende Anjes Tjarks zeigte sich zufrieden, auch obwohl
weniger Teilnehmer kamen als erwartet „Ich freue mich total“, sagte Tjarks
zur taz, während er mit Hamburgs zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank
(Grüne) das Banner mit der Aufschrift „Hamburg zeigt Haltung“ hielt.
## Gegen Trump, Putin und Erdogan
Viele der Schilder und Banner forderten, dass mehr für den
[3][Klimaschutz], Gerechtigkeit und Solidarität getan wird. Auch Fegebank
sprach in ihrem Grußwort vom Klima und fairem Handel. Bischöfin Kerstin
Fehrs orientierte sich an den Plakaten der TeilnehmerInnen: Es gehe um
[4][Putin, Trump] und Erdogan.
Auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio kam zur Abschlusskundgebung auf
dem Fischmarkt. Er machte den Demonstranten Hoffnung, dass es nach der Wahl
von Präsident Donald Trump einen tiefgreifenden Wandel zu mehr Demokratie
gebe. Die Menschen wollten eine solidarische Welt ohne Rassismus und mehr
Respekt der Reichen für die arbeitende Bevölkerung, sagte der demokratische
Politiker.
8 Jul 2017
## LINKS
[1] /Grossdemonstration-in-Hamburg/!5428088/
[2] /Aufarbeitung-der-Krawallnacht/!5428061/
[3] /Klimapolitik-der-G20/!5423613/
[4] /Trumps-und-Putins-erstes-Treffen/!5428059/
## AUTOREN
Milena Pieper
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