# taz.de -- Berliner Reaktionen auf „Partybullen“: Plötzlich Gästeliste | |
> Berliner PolizistInnen sind wegen Fehlverhalten vom G-20-Gipfel nach | |
> Hause geschickt worden. Berlin reagiert mit Parties und | |
> Gästelistenplätzen. | |
Bild: Noch ein bisschen rumstehen, dann wieder saufen | |
Skandal, Skandal: Drei Berliner Hundertschaften wurden schon vor dem | |
G-20-Gipfel von Hamburg [1][nach Hause geschickt], weil sie sich | |
danebenbenommen haben. Geht natürlich nicht, sie hätten damit schon noch | |
bis zum Gipfel warten müssen. Die Berliner „Partybullen“ hatten aus | |
Langeweile in den Containern – so ihre Entschuldigung – hart gesoffen, | |
draußen Sex gehabt, auf den Tischen in Bademantel und mit Dienstwaffe | |
getanzt und alles vollgepullert. | |
Das löste hauptsächlich Schadenfreude und gelegentlich Empörung aus. | |
[2][Manche Besserwisser finden], dass doch alles in Ordnung sei, solange | |
die Polizist_innen feiern und nicht Demonstrant_innen verprügeln oder | |
Geflüchtete abschieben, was ja auf eine Art auch stimmt. Aber jetzt haben | |
immerhin alle was in der Hand, die wegen Ruhestörung Stress bekommen. | |
Die Reaktionen aus Berlin gegenüber der sonst nicht sonderlich beliebten | |
Hundertschaften fallen ironisch-freundlich aus: In Berlin hat Die PARTEI | |
für Mittwochnachmittag unter dem Motto „EinsZweiPartyzei! G20-Gedenkfeier | |
für Berliner Partypolizisten!“ am Nöldnerplatz [3][eine Facebookparty | |
angekündigt]. Es soll Gummibärchen geben. | |
[4][Die Berliner Club Commission reagierte souverän] und bedankte sich beim | |
Berliner Einsatzteam dafür, seiner Vorbildfunktion bei der Auftaktparty | |
gerecht geworden zu sein. Die „bekanntermaßen spießigen Kollegen aus | |
Hamburg“ hingegen hätten nicht auf der Gästeliste der Party in Hamburg | |
gestanden. | |
Aus Rache dafür, dass sie nicht reingekommen waren, hätten sie sich über | |
das Fotografierverbot hinweggesetzt und die Fotos an Boulevardpresse | |
weitergegeben. Der Pressesprecher Lutz Leichsenring wird zitiert mit: „Wir | |
halten Euch für die Rückkehr ein paar Gästelistenplätze in einem Club Eurer | |
Wahl bereit“. | |
Die PR und Social-Media-Teams der Polizei haben jetzt jedenfalls eine | |
Anregung bekommen, wie sie mit der nächsten Imagekampagne die Subkultur | |
ansprechen können. Aber in die Clubs kommen besoffene Gruppen mit | |
aggressivem Vibe trotzdem meist nicht rein. | |
28 Jun 2017 | |
## LINKS | |
[1] /Berliner-Sex-Hundertschaft-in-Hamburg/!5421437 | |
[2] https://www.facebook.com/TOPB3rlin/posts/10155328994910256 | |
[3] https://www.facebook.com/events/142791069625319 | |
[4] http://www.clubcommission.de/artikel/Berliner_Polizei_repraesentiert_die_Ha… | |
## AUTOREN | |
Anna Böcker | |
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