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# taz.de -- Explosion in Brüssel: Mutmaßlicher Terroranschlag vereitelt
> Nach Großbritannien und Frankreich scheint nun wieder Belgien Ziel eines
> Terrorangriffs geworden zu sein. Am Mittwoch soll der Nationale
> Sicherheitsrat tagen.
Bild: Patrouille am Zentralbahnhof von Brüssel
Brüssel dpa | Die belgische Hauptstadt Brüssel ist womöglich nur knapp
einem weiteren schweren Terroranschlag entgangen. Sicherheitskräfte
schossen am Dienstagabend im Zentralbahnhof einen Verdächtigen nieder, der
kurz zuvor eine kleinere Explosion ausgelöst haben soll. Die
Staatswaltschaft teilte später mit, dass es sich bei dem Mann nach ersten
Erkenntnissen um einen Terroristen gehandelt habe. Er starb an seinen
Verletzungen. Weitere Opfer gab es nicht.
Nach Angaben eines Augenzeugen soll der Verdächtigte „Allah-u Akbar“ (Gott
ist groß) gesagt haben. Der etwa 30-Jährige habe das nicht laut gerufen,
sondern eher gemurmelt, sagte der Bahnhofsmanager Jean-Michel Michel, der
unmittelbar daneben stand.
Die Nachrichtenagentur Belga berichtete, der Mann habe, nachdem er
niedergeschossen worden war, zunächst lange im Bahnhof auf dem Boden
gelegen. Sprengstoff-Experten wollten demnach überprüfen, ob er womöglich
noch eine Bombe am Körper trage. Zuvor war der Verdacht geäußert worden,
dass der Mann einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt habe. Ein anderer Zeuge
schilderte, wie ein anderer Mann in Handschellen abgeführt wurde.
Der Bahnhof war direkt nach der Explosion gesperrt worden. Auch umliegende
Gebäude wurden geräumt. Die Bahngesellschaft SNCB teilte mit, der Verkehr
sei auf Anweisung der Polizei unterbrochen worden, auch in anderen großen
Stationen wie Brüssel-Nord und Brüssel-Midi. In der Nacht wurde der
Zugverkehr in der belgischen Hauptstadt wieder aufgenommen, allerdings ohne
Halt am weiterhin gesperrten Hauptbahnhof.
## Keine Erkenntnisse über weitere Anschläge
Im Zentralbahnhof und an den Gleisen war nach der Explosion Panik
ausgebrochen. Augenzeugen berichteten von einem Knall im Bahnhof. Viele
Menschen seien daraufhin schnell in Restaurants und andere Gebäude
gelaufen. Brüssels nahegelegene Hauptsehenswürdigkeit, der Große Platz mit
dem historischen Rathaus, wurde jedoch nicht geräumt.
Der belgische Ministerpräsident Charles Michel kündigte für den
Mittwochvormittag eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats an. Die
Terrorwarnstufe im Land wurde zunächst aber nicht auf das höchste Niveau
angehoben. Dies solle nur dann geschehen, wenn es Hinweise geben sollte,
dass es ein weiterer Terroranschlag unmittelbar bevorsteht, hieß es. Nach
bisherigen Erkenntnissen sei dies nicht der Fall.
Belgiens Hauptstadt war bereits mehrfach von Anschlägen erschüttert worden.
Im März 2016 hatten mehreren Bomben islamistischer Attentäter am Flughafen
und in einer Metrostation 32 Menschen getötet. Im Mai 2014 erschoss im
Jüdischen Museum ein französischer Islamist vier Menschen. Seitdem gehören
nicht nur Polizisten, sondern auch mit Maschinenpistolen bewaffnete
Militärpatrouillen zum Stadtbild.
Zuletzt hatten islamistische Attentäter wieder Großbritannien und
Frankreich angegriffen. In Paris gab es erst am Montag einen
Anschlagsversuch auf Polizisten auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées. In
Großbritannien hatte es zuvor Anschläge in Manchester und London gegeben.
21 Jun 2017
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