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# taz.de -- Kommentar Altersarmut: Manche haben noch weniger
> Hauptsächlich alleinstehende Frauen sind im Rentenalter armutsgefährdet.
> Mit einer günstigen Miete und einem Zuverdienst lässt sich das aushalten.
Bild: Ein bisschen Ausruhen ist aber auch mal okay
Das klingt hart: In 20 Jahren ist jede zweite alleinstehende Frau, die in
Rente geht, „armutsgefährdet“. „Altersarmut in Deutschland steigt“, is…
neue [1][Studie aus dem Hause Bertelsmann] betitelt. Doch mit den Begriffen
muss man vorsichtig sein. Arm ist nicht gleich arm.
Wer als Alleinstehender 958 Euro Einkommen im Monat hat, das sind 60
Prozent des mittleren Einkommens in Deutschland, der gilt als
„armutsgefährdet“ oder mit einem „Armutsrisiko“ behaftet. Man ertappt …
bei dem Gedanken: Ist doch eigentlich gar nicht so wenig?! Wer eine sehr
günstige Miete hat und vielleicht auch die Gelegenheit, sich im Alter
[2][noch ein paar hundert Euro dazuzuverdienen], der kann damit auskommen.
In Berlin leben Tausende mit diesem Einkommen.
Die Probleme fangen an, wenn das Alterseinkommen vielleicht 200 Euro unter
der Schwelle für das „Armutsrisiko“ dümpelt, wenn man ein Fall für die
Grundsicherung wird. 28 Prozent der alleinstehenden Neurentnerinnen
rutschen in 20 Jahren in die Grundsicherung, während dies insgesamt nur
sieben Prozent der Bevölkerung in dieser Altersgruppe tun werden.
Grundsicherung heißt: Offenlegung der Besitzverhältnisse, der
Partnerschaft, das kann entwürdigend sein.
Es ist zu vermuten, dass viele dieser ledigen oder geschiedenen Frauen auch
wegen der Kinder weniger gearbeitet und daher weniger Rentenansprüche
haben. Jede Solidarrente sollte sich an diese Zielgruppe wenden: Wer nach
jahrelangem Einzahlen in die Rentenkasse in die Grundsicherung rutscht und
keinen mitfinanzierenden Partner an der Seite hat, der ist eine Kandidatin
oder ein Kandidat für diese Zuschussrente. Jede weitere Idee, alle Renten
mit „Armutsrisiko“ auf Kosten der erwerbstätigen Steuerzahler pauschal zu
erhöhen, ist hingegen zweifelhaft. Besser wäre es, die Idee der
altersverträglichen Teilzeitjobs im Rentenalter populärer zu machen, auch
bei den Arbeitgebern.
26 Jun 2017
## LINKS
[1] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2017/juni/…
[2] /Studie-zu-Altersarmut/!5421214/
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Altersarmut
Rente
Teilzeitarbeit
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Frauen
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