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# taz.de -- Russland-Kontakte der US-Regierung: Kushners Telefonleitung
> Trumps Berater soll mit dem russischen Botschafter nicht nur im Wahlkampf
> Kontakt gehabt haben. Danach sollen noch weitere Gespräche geführt worden
> sein.
Bild: Wie gut spricht Trumps wichtigster Berater Jared Kushner wohl russisch?
Washington rtr | Jared Kushner, Schwiegersohn und Berater von US-Präsident
Donald Trump, hat nach Informationen von Insidern häufiger mit dem
russischen Botschafter Sergej Kisljak gesprochen [1][als bislang bekannt].
So habe es zwei Telefongespräche während des Wahlkampfes gegeben, sagten
zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Bei den Gesprächen sei es um den Kampf gegen den Terrorismus und eine
Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Russland
gegangen, sagten sechs Insider. Kushners Anwalt erklärte, Kushner erinnere
sich nicht an die Gespräche, die den Informationen nach zwischen April und
November 2016 geführt wurden. „Herr Kushner hat in dieser Zeit an Tausenden
Gesprächen teilgenommen“, sagte er.
Nach Auskunft von zwei Insidern sprach Kisljak nach dem Wahlsieg Trumps am
8. November mit Kushner sowie Michael Flynn, der nach Trumps Amtsantritt im
Januar für kurze Zeit Nationaler Sicherheitsberater war. Dabei sei über den
Aufbau eines Hinterzimmerkanals zwischen Trump und dem russischen
Präsidenten Wladimir Putin gesprochen worden.
Reuters hatte bereits vor einer Woche über Flynns Pläne zu einem solchen
Geheimkanal berichtet. Die Washington Post [2][berichtete am Freitag als
erstes], dass auch Kushner in diese Gespräche einbezogen war. Flynn war im
Februar nach nicht einmal einem Monat im Amt als Nationaler
Sicherheitsberater entlassen worden wegen falscher Angaben zu seinen
Gesprächen mit Kisljak.
## Kushner ist nicht Ziel der Ermittlungen
Die US-Bundespolizei FBI sei Anfang des Jahres bei ihren Ermittlungen zu
einer möglichen russischen Einflussnahme auf den Wahlkampf auf Kushner
aufmerksam geworden, sagten ein aktiver und ein ehemaliger Mitarbeiter des
Sicherheitsapparats. Kushner sei aber nicht ein Ziel in diesen
Ermittlungen, sagte der noch aktive Mitarbeiter. Das FBI lehnte eine
Stellungnahme ab. Die russische Botschaft erklärte, sich grundsätzlich
nicht zu einzelnen diplomatischen Kontakten zu äußern. Vom US-Präsidialamt
war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Dem aktiven Mitarbeiter der Sicherheitskräfte zufolge untersuchen die
Ermittler, ob Russen gegenüber Kushner oder anderen Trump-Vertrauten Geld
als Gegenleistung für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen vorgeschlagen
haben. Bislang gebe es aber keine Anzeichen für ein Fehlverhalten, sagten
Insider. Zudem deute nichts darauf hin, dass Trump selbst die Kontakte
anordnete oder zumindest davon wusste.
Kushner ist mit Trumps Tochter Ivanka verheiratet. Zudem ist er einer der
wichtigsten Berater des US-Präsidenten und dabei unter anderem zuständig
für die Beziehungen zu China. Die Verbindungen zwischen Kushner und dem
russischen Botschafter Kisljak sowie dem Chef der staatlichen russischen
Wnescheconombank (VEB) waren auch Thema im Geheimdienstausschuss des
US-Senats.
## Erstmals werden Wahlkampf-Unterlagen untersucht
Trump steht wegen der Russland-Affäre seit Monaten unter Druck. Im Kongress
befassen sich mehrere Ausschüsse damit. Es soll geklärt werden, ob Russland
im Wahlkampf zugunsten des späteren Wahlsiegers Trump mitgemischt hat und
ob es Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland gab. Trump und
seine Berater haben solche Absprachen wiederholt dementiert, ebenso die
russische Regierung.
Laut Washington Post forderte der Geheimdienstausschuss des US-Senats
sämtliche Unterlagen von Trumps Wahlkampfteams an. Es sei das erste Mal,
dass die Kampagne selbst in die Untersuchungen einbezogen worden sei,
berichtete die Zeitung unter Berufung auf Insider.
28 May 2017
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