| # taz.de -- Freilassung von Wikileaks-Informantin: Ab Mittwoch Chelsea | |
| > Nach Angaben der American Civil Liberties Union kommt Chelsea Manning am | |
| > Mittwoch frei. Sie war 2010 als Armee-Whistleblowerin bekannt geworden. | |
| Bild: Das Militärgefängnis Fort Leavenworth im Jahr 2008 | |
| Washington/Kansas City epd/ap | Die US-amerikanische Wikileaks-Informantin | |
| Chelsea Manning wird nach Angaben ihres Rechtshilfeverbands American Civil | |
| Liberties Union (ACLU) am Mittwoch aus der Haft entlassen. Im Jahr 2013 war | |
| die 29-Jährige, damals noch unter dem Namen Bradley Manning, wegen der | |
| unauthorisierten Weitergabe von Hunderttausenden Geheimdokumenten an die | |
| Internetplattform Wikileaks zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der | |
| ehemalige Präsident Barack Obama reduzierte die Strafe. | |
| Manning erklärte einige Tage vor ihrer anstehenden Freilassung, sie habe in | |
| Haft von Freiheit geträumt, sich jedoch „nicht erlaubt, sich diese Freiheit | |
| völlig vorzustellen“. Nun sehe sie „zum ersten Mal eine Zukunft für sich | |
| selber als Chelsea“. Kurz nach Prozessende 2013 machte Manning bekannt, sie | |
| sei eine Frau und heiße künftig Chelsea. | |
| Manning hatte als IT-Spezialist der US-Armee 2010 Zugang zu geheimen und | |
| vertraulichen Daten über das Gefangenenlager Guantanamo und über | |
| Kampfhandlungen in Afghanistan und im Irak und mehr als 200.000 | |
| diplomatische Depeschen heruntergeladen. Es waren das größten Leak der | |
| US-Geschichte. Damit habe er eine öffentliche Diskussion anstoßen wollen, | |
| begründete Manning während des Verfahrens. Für besonderes Aufsehen sorgte | |
| ein Video von zwei US-Hubschrauberangriffen in Bagdad 2007, bei dem zwölf | |
| Zivilisten erschossen wurden, darunter zwei Mitarbeiter der | |
| Nachrichtenagentur Reuters. | |
| Die Anklage beim Militärprozess betonte, bei der Weitergabe der Dokumente | |
| an Wikileaks habe Manning gewusst, „dass sie dort dem Feind zugänglich“ | |
| sein würden. Manning verbüßte einen Großteil ihrer Haft im Militärgefängn… | |
| Fort Leavenworth in Kansas. Auf Empörung waren Mannings | |
| Untersuchungshaftbedingungen gestoßen. Der Folterbeauftragte der UN, Juan | |
| Mendez, klassizierte diese 2012 als „grausam, inhuman und entwürdigend“. | |
| Manning saß fast sieben Jahre von ihrer 35-jährigen Haftstrafe ab. Bei der | |
| Festnahme im Jahr 2010 war sie noch als Bradley Manning bekannt, nach dem | |
| Urteil machte sie öffentlich, Transgender zu sein. Ihre Anwälte | |
| berichteten, Manning sei in dem Männergefängnis Gewalt ausgesetzt, sie | |
| bekäme weder körperliche noch psychische Versorgung und dürfe keinen | |
| weiblichen Haarschnitt tragen. Nach den Angaben soll sie im vergangenen | |
| Jahr zwei Mal versucht haben, sich selbst zu töten. Das Justizministerium | |
| lehnte es wiederholt ab, Mannings Behandlung in der Haftanstalt zu | |
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| 14 May 2017 | |
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