| # taz.de -- Demonstration gegen Orbán: Ungarns lustigster Protestzug | |
| > Rund 3.000 Menschen folgten einem Aufruf der Spaßpartei „Hund mit zwei | |
| > Schwänzen“. Mit Spott und Hohn wurde Orbáns Politik auf die Schippe | |
| > genommen. | |
| Bild: „Friedensmarsch“ der ungarischen Spaßpartei MKKP | |
| Budapest afp | Tausende Menschen haben in Ungarn erneut gegen die Politik | |
| der Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán demonstriert. Die | |
| Teilnehmer an dem Protest am Samstag in Budapest ergingen sich vor allem in | |
| Spott: Auf Transparenten standen Slogans wie „Noch mehr Demagogie!“ und | |
| „Nieder mit der Presse!“, „Nieder mit der Bildung!“ sowie Forderungen n… | |
| einer direkten Bahnverbindung nach Moskau und Pjöngjang. | |
| In ungarischen Medienberichten war von der „lustigsten Demonstration | |
| Ungarns“ die Rede. Zu dem Protest hatte die Spaßpartei „Hund mit zwei | |
| Schwänzen“ (MKKP) aufgerufen, deren Parteichef Gergely Kovács erklärte, an | |
| der Demonstration hätten „mindestens 30 Millionen“ Menschen teilgenommen. | |
| Schätzungen zufolge belief sich die Teilnehmerzahl auf 2.000 bis 3.000. | |
| Trotz der humoristischen Färbung des Protests trieb viele Demonstranten die | |
| Sorge um den Verlust von Freiheiten und die Aushöhlung von Grundwerten auf | |
| die Straße. Auch an Orbáns Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin | |
| entzündet sich Kritik. | |
| Zuletzt hatte der rechtskonservative Ministerpräsident Orbán mit einem neue | |
| Hochschulgesetz für Verärgerung gesorgt. Es könnte das Aus für eine vom | |
| US-Milliardär George Soros gegründete Central European University (CEU) in | |
| Budapest bedeuten und war innerhalb und außerhalb Ungarns auf Kritik | |
| gestoßen. Ein weiteres umstrittenes Gesetz zwingt | |
| Nichtregierungsorganisationen, ihre ausländischen Finanzquellen | |
| offenzulegen. | |
| Die EU-Kommission will bis zum Monatsende über die Einleitung möglicher | |
| Vertragsverletzungsverfahren gegen Budapest entscheiden. In Brüssel gibt es | |
| auch Kritik an der Haltung der ungarischen Regierung zu demokratischen | |
| Grundwerten, der Asylgesetzgebung, der Diskriminierung von schwangeren | |
| Frauen im Beruf und dem Umgang mit der Roma-Minderheit. | |
| Die EU-Kommission liegt seit Jahren mit Orbán im Clinch. Seit seinem | |
| Amtsantritt 2010 eckte er immer wieder mit Verfassungs- und | |
| Gesetzesänderungen an, die dazu dienen, die Macht seiner | |
| rechtskonservativen Fidesz-Partei zu zementieren. Schon 2012 hatte Brüssel | |
| deshalb eine Reihe von Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, von denen | |
| die meisten aber im Sande verliefen. | |
| 23 Apr 2017 | |
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