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# taz.de -- Vogelgrippe sorgt für Ostereier-Engpass: Freilandhühner unter Hau…
> Wegen der Vogelgrippe sind Eier aus konventioneller Freilandhaltung
> derzeit rar. Teure Bioware dagegen ist nicht ganz so knapp.
Bild: Ein bayrisches Freilandhuhn im September 2014 – da durfte es noch munte…
Berlin taz | Bio- oder Bodenhaltung: Vor dieser Wahl stehen
Verbraucher*innen beim Eierkauf für Ostern. Denn „Freilandeier stehen
derzeit – und voraussichtlich auch zu Ostern – praktisch nicht mehr zur
Verfügung“, teilte Aldi-Süd am Montag der taz mit. Seit November müssen
Geflügelfarmen die Legehennen immer im Stall halten. Die Tiere sollen sich
nicht bei Wildvögeln mit der Geflügelpest anstecken.
Eine dreimonatige Übergangsfrist der EU hatte es den Freilandhaltern
erlaubt, die Eier trotz Stallpflicht als Freilandeier zu verkaufen. Nun
müssen alle Eier mit einer 2 für Bodenhaltung gestempelt werden. Für die
Bäuer*innen ist dies bedrohlich: Während eine Zehnerpackung mit Eiern aus
Freilandhaltung 2016 im Schnitt 1,84 Euro kostete, zahlten die Verbraucher
für zehn Eier aus Bodenhaltung nur 1,29 Euro. Um die Situation nicht zu
verschärfen, überweisen jedoch viele Lebensmittelhändler, darunter Aldi
Süd, Edeka und Netto, ihren Lieferanten weiterhin die Freilandpreise. Die
Kartons sind zusätzlich gekennzeichnet: „Mit Wintergartenauslauf“ und
„Vorübergehend zum Schutz unserer Legehennen Bodenhaltung“.
Trotzdem beliefen sich die Verluste aufgrund der Stallpflicht für
Freilandhalter bundesweit auf 20 bis 30 Millionen Euro, erklärte der
niedersächsische Agrarminister Christian Meyer (Grüne) vergangene Woche in
der taz. Er forderte eine Entschädigung für die Landwirte, wie sie für
große Putenmastbetriebe bei Vogelsterben üblich sei. EU-Agrarkommissar Phil
Hogan fordert hingegen eine Verlängerung der 12-Wochen-Frist, damit die
Eier länger als Freilandeier vermarktet werden können. [1][Das berichtet
die Fachzeitschrift top agrar].
In einigen Regionen wurde die Stallpflicht bereits wieder aufgehoben. Dort
will Rewe auch zu Ostern 2017 Freilandeier anbieten: „Diese Freilandeier
unserer Eigenmarken stammen derzeit von Freilandbetrieben aus Thüringen,
Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern und werden zum gleichen Preis wie vor
der Stallpflicht angeboten“, sagte ein Firmensprecher.
Weil Freilandeier knapp sind, steige die Nachfrage nach Bioeiern, schrieben
Aldi-Süd und Edeka der taz. Für viele Ökolegehennen gilt auch die
Stallpflicht. Die Eier dürfen dennoch als „bio“ vermarktet werden, da die
Kriterien für das Bio-Siegel außer Auslauf zum Beispiel mehr Platz im Stall
und Ökofutter sind.
Zu Ostern werden längst nicht so viele Eier verkauft wie oft angenommen.
Wesentlich mehr ins Gewicht falle die Vorweihnachtszeit, weil dann so viel
gebacken werde, sagt Margrit Beck von der Marktinfo Eier und Geflügel. (mit
dpa)
5 Apr 2017
## LINKS
[1] https://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Hogan-will-Vermarktungsnormen-f…
## AUTOREN
Merle Groneweg
## TAGS
Ostern
Eier
Vogelgrippe
Tierhaltung
Hühner
Schwerpunkt Pestizide
Bio-Lebensmittel
Niedersachsen
H5N8
Vogelgrippe
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