Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bootsdrama mit 200 Toten: Ägyptisches Gericht fällt harte Urteile
> Vor sechs Monaten sank nahe der ägyptischen Küste ein Boot mit 200
> Flüchtlingen. Nun wurden 56 Angeklagte – auch Crew-Mitglieder – zu
> mehrjähriger Haft verurteilt.
Bild: Gerettete Flüchtlinge aus dem Sudan und Senegal auf dem Mittelmeer
Kairo dpa/afp | Ein halbes Jahr nach einem verheerenden Flüchtlingsdrama
vor der ägyptischen Küste sind 56 Menschen zu teilweise langjährigen
Haftstrafen verurteilt worden. Ein Gericht in der Mittelmeerstadt Rosetta
sah es am Sonntag als erwiesen an, dass die Angeklagten Schuld an dem Tod
von mehr als 200 Bootsflüchtlingen im September haben.
Das Boot mit Ziel Italien war am 21. September mit bis zu 450 Menschen an
Bord vor Rosetta gekentert. Nach Angaben von Überlebenden saßen bei dem
Unglück viele Flüchtlinge im Laderaum des Bootes fest. Bei dem Unglück
waren Eritreer, Somalier, Syrer und Sudanesen sowie Ägypter ums Leben
gekommen. Nur 164 Menschen konnten offiziellen Angaben zufolge gerettet
werden. Nach der Tragödie waren unter anderem der Besitzer des Bootes und
Crew-Mitglieder festgenommen worden.
Die Urteile wegen fahrlässiger Tötung und Betrug variierten dabei zwischen
zwei und 13 Jahren, während die Richter einen Verdächtigen freisprachen.
Die Zahl der Migranten, die von Ägypten aus Richtung Europa aufbrechen,
hatte zuletzt zugenommen. Allerdings wagen noch immer wesentlich mehr
Menschen aus dem Nachbarland Libyen die gefährliche Überfahrt Richtung
Italien.
27 Mar 2017
## TAGS
Ägypten
Flüchtlinge
Afrika
Schwerpunkt Flucht
Schwerpunkt Flucht
Seenotrettung
Ägypten
Schwerpunkt Angela Merkel
Schwerpunkt Angela Merkel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Migranten im Mittelmeer: Seenotretter an der Kapazitätsgrenze
Bei Einsätzen am Wochenende bargen die Retter rund 6.000 Menschen innerhalb
von 48 Stunden. Zeitweise waren mehrere Boote in akuter Seenot.
Flüchtlinge und Retter auf dem Mittelmeer: Schrecklicheres verhindert
Am Osterwochenende häuften sich Notrettungen von Flüchtlingen, mehr als
5.000 wurden lebend geborgen. Vermutlich gab es trotzdem mehrere Tote.
Nach Anschlägen auf ägyptische Kirchen: Al-Sisi kündigt Ausnahmezustand an
Ägyptens Präsident will unter anderem die Befugnisse der Polizei bei
Festnahmen erweitern. Bei Anschlägen am Sonntag wurden mindestens 44
Menschen getötet.
Kolumne Macht: Wer mit dem Teufel isst
In Ägypten sucht Angela Merkel die Nähe eines weiteren Diktators. Obwohl
das Beispiel Türkei zeigt, wie erpressbar sie sich dadurch macht.
Deutsche Migrationspolitik: Engere Zusammenarbeit mit Ägypten
Merkel bespricht sich mit dem ägyptischen Präsidenten al-Sisi, um
Schleuserkriminalität und neue Fluchtrouten zu verhindern. Die Opposition
kritisiert die Gespräche.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.