# taz.de -- Terror-Verherrlichung auf Twitter: 376.890 Konten gesperrt | |
> Twitter blockte wegen Terror-Verherrlichung im zweiten Halbjahr 2016 | |
> hunderttausende Konten. Regelmäßig wird der Dienst angefragt, | |
> journalistische Inhalte zu löschen. | |
Bild: 88 Prozent der Anfragen, journalistische Inhalte auf Twitter zu sperren, … | |
Washington afp | Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat im zweiten Halbjahr | |
2016 insgesamt 376.890 Twitter-Konten wegen Terror-Verherrlichung gesperrt. | |
Das teilte das US-Unternehmen am Dienstag mit. Die Zahl der gesperrten | |
Nutzerkonten erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr um 60 Prozent. | |
Twitter hatte vor einem Jahr erstmals Zahlen zu gesperrten Konten | |
veröffentlicht. Vom 1. August 2015 bis zum 31. Dezember 2016 wurden | |
insgesamt 636.248 Twitter-Konten wegen Verherrlichung terroristischer Taten | |
blockiert. | |
Der Online-Dienst teilte weiter mit, bereits 2010 eine Partnerschaft mit | |
dem US-Forschungsunternehmen Lumen eingegangen zu sein. Lumen fungiere als | |
„unabhängige dritte Partei“ und erhalte von Twitter eine Kopie der Anfragen | |
für Kontosperrungen, sofern dies nicht ausdrücklich untersagt werde. Somit | |
könne „jeder sehen, welcher Inhalt zurückgezogen wurde und wer das | |
beantragt hat“. | |
Dabei behalte Twitter sich das Recht vor, gewisse Informationen wie | |
persönliche Adressen oder Telefonnummern aus Gründen der Vertraulichkeit | |
und Respekt vor dem Privatleben nicht an Lumen weiterzuleiten. | |
Die Zahl der Regierungsanfragen nahm laut Twitter gegenüber dem | |
Vergleichszeitraum um sieben Prozent zu, gleichzeitig waren jedoch 13 | |
Prozent weniger Twitter-Konten betroffen. Die Anträge auf Kontosperrungen | |
nahmen dem Unternehmen zufolge um 13 Prozent zu, sie bezogen sich aber auf | |
37 Prozent weniger Konten. | |
In seinem Transparenz-Bericht ging Twitter erstmals auch auf Anfragen zur | |
Streichung überprüfter journalistischer Inhalte ein. Angesichts des harten | |
Vorgehens verschiedener Regierungen gegen die Pressefreiheit wolle Twitter | |
diese Informationen nicht vorenthalten, hieß es. | |
Demnach erhielt das Unternehmen 88 gerichtliche oder andere Anfragen zur | |
Entfernung von Twitter-Botschaften, die von Journalisten oder Medien | |
veröffentlicht wurden. 88 Prozent der Anfragen seien aus der Türkei | |
gekommen. In den meisten Fällen sei Twitter den Anträgen nicht gefolgt. In | |
Deutschland sei auf gerichtliche Anordnung ein Tweet der Fußballzeitschrift | |
„11 Freunde“ blockiert worden – wegen Verletzung der Persönlichkeitsrech… | |
22 Mar 2017 | |
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