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# taz.de -- Kommentar Wahl in den Niederlanden: Hoffen, bangen, puzzeln
> Die rechte PVV landet nur auf Platz zwei, ihre Agenda hat aber weiterhin
> Konjunktur. Drei der vier stärksten Parteien sind der Rechten zuzuordnen.
Bild: Am Mittwoch wählten die Niederländer. Ihre Wahl fiel insbesondere auf d…
Es war ein erleichtertes Aufatmen, das nachts durch Europa ging. Wochenlang
hatte das Schreckgespenst eines rechtspopulistischen Siegs den Blick auf
die niederländischen Parlamentswahlen geprägt. Verständlich, dass man nach
Auszählung der Stimmen den Fokus zunächst einmal auf die Tatsache richtet,
[1][dass das Befürchtete ausblieb]. Die Partij voor de Vrijheid, Motor wie
Lautsprecher des vermeintlichen „patriotischen Frühlings“, lag schließlich
noch deutlich unter ihren (sinkenden) Umfragewerten.
Dass die PVV im Lauf der Nacht das Rennen um den zweiten Platz gewann,
zeigt aber, dass ihre Agenda weiterhin Konjunktur hat. Auch die Tatsache,
dass drei der vier stärksten Parteien der Rechten zuzuordnen sind,
unterstreicht dies – zumal die Christdemokraten, die zu den größten
Wahlgewinnern gehören, zuletzt rhetorisch zur PVV aufgeschlossen hatten.
Dem gegenüber zeichnet sich aber auch ein Trend ab, dem Klima der
Scharfmacherei und Angst eine optimistische Agenda entgegenzusetzen. Sie
ist geprägt von der Hoffnung auf eine egalitäre und progressive
Gesellschaft, die Europa zugewandt ist.
Dafür steht der Aufschwung der liberalen Partei D66 und vor allem von
GroenLinks. Dafür steht die Wahlbeteiligung von 82 Prozent. Und dafür
stehen zahlreiche Menschen, die gestern gegenüber in- und ausländischen
Journalisten bekräftigten, sich gerade in dieser Stunde einmischen und die
Politik des Landes mit prägen zu wollen.
GroenLinks könnte in den kommenden Wochen eine entscheidende Rolle spielen,
denn unter dem Strich steht, rechnerisch, wieder einmal ein komplexes
Puzzle. Mark Ruttes Liberale, die Christdemokraten und D66 würden wohl ihre
Koalition aus den Nullerjahren wieder aufleben lassen, liegen aber knapp
unterhalb einer Mehrheit. Die Frage ist nun: Ließe sich GroenLinks auf ein
solches Modell ein? Und wenn ja: Wie viel vom neuen Schwung lässt sich in
eine neue große Koalition mitnehmen?
16 Mar 2017
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[1] /Ministerpraesident-Rutte-weit-vor-Wilders/!5392946
## AUTOREN
Tobias Müller
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Wahlen NIederlande
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