# taz.de -- Kampagne zur Bundestagswahl: Bündnis fordert Gerechtigkeit | |
> Neuer Name, neues Logo: Das Bündnis „Reichtum umverteilen“ will Akzente | |
> für den Bundestagswahlkampf vorgeben. | |
Bild: Nicht jede*r möchte sich bei den Themen Umverteilung und soziale Gerecht… | |
BERLIN taz | Unter dem Motto „Ein gerechtes Land für alle!“ hat das | |
[1][Bündnis „Reichtum umverteilen“] am Dienstag seine Kampagne für das | |
Wahljahr vorgestellt. Mit einem Acht-Punkte-Plan will der Verbund aus | |
insgesamt 30 Organisationen in den kommenden Monaten für mehr soziale | |
Gerechtigkeit werben. Enthalten sind Forderungen nach einer besseren | |
sozialen Absicherung, mehr öffentlichen Investitionen und bezahlbarem | |
Wohnraum. | |
Entscheidend sei zudem, die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland zu | |
schließen, betonte Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske, einer von vier | |
Teilnehmern einer Pressekonferenz des Bündnisses in Berlin. Diese | |
Ungerechtigkeit sei nämlich eine „soziale Zeitbombe“, so Bsirske weiter. | |
Das Bündnis aus Umwelt- und Migrationsorganisationen, Jugend- und | |
Wohlfahrtsverbänden sowie Gewerkschaften gibt es schon länger, es trug | |
ursprünglich aber einen anderen Namen. Bei der Gründung vor der | |
Bundestagswahl 2013 hieß es noch „umFairteilen – Reichtum stärker | |
besteuern“. | |
Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des paritätischen | |
Wohlfahrtsverbands, ist seit Anbeginn dabei und sagte, dass der ehemalige | |
Name in der Vergangenheit häufig kritisiert wurde. Angeblich wurde nicht | |
ersichtlich, wer oder was verteilt werden sollte. Deshalb heißt das Bündnis | |
seit 2016 nun „Reichtum umverteilen“. Das ehemalige Logo, ein | |
Bauarbeitermännchen, wurde durch eine Wippe ersetzt und die Website neu | |
aufgezogen. | |
Nun ließen sich die Mitglieder nicht mehr auseinanderdividieren, so | |
Schneider weiter. In der Vergangenheit sei dies auch von politischer Seite | |
aus versucht worden. Ver.di-Chef Bsirske sagte, er kämpfe mit seinen | |
Bündnismitstreitern dafür, die politische Landschaft für Themen wie soziale | |
Gerechtigkeit zu sensibilisieren. Aber teilweise hätten die Mitglieder es | |
mit „hartnäckigen Realitätsverweigerern“ in der Politik zu tun. | |
Linkspartei-Chef Bernd Riexinger sagte der taz, er unterstütze das Bündnis, | |
da es sich wie seine Partei für mehr soziale Gerechtigkeit einsetze. SPD | |
und Grüne müssten sich endlich bei Steuerfragen positionieren und | |
beispielsweise sagen, ob sie für einen Spitzensteuersatz von 53 Prozent zu | |
haben seien. „Ohne Umverteilung gibt es keine soziale Gerechtigkeit“, sagte | |
Riexinger. | |
29 Mar 2017 | |
## LINKS | |
[1] https://www.reichtum-umverteilen.de/ | |
## AUTOREN | |
Milan Panek | |
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