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# taz.de -- Proteste am Frauenkampftag in Berlin: Es sind viele
> Beide Demonstrationen sind größer als erwartet: Mehrere tausend
> TeilnehmerInnen fordern Gleichberechtigung und sexuelle Vielfalt.
Bild: Es waren viele
Berlin taz | Violette Luftballons aufblasen, letzte Schilder malen oder
schon mal den Sekt rausholen: Dafür ist genug Zeit am späten
Mittwochnachmittag am Hermannplatz in Berlin-Neukölln, denn die
Demonstration zum 8. März setzt sich erst mit fast zweistündiger Verspätung
in Bewegung. Als es endlich soweit ist, wird klar: Es sind viele, die in
diesem Jahr an der Demonstration teilnehmen, deutlich mehr als im letzten
Jahr und deutlich mehr, als in Berlin in den letzten Monaten zu anderen
Protesten zusammengekommen sind.
Von mehreren tausend TeilnehmerInnen spricht die Polizei, die Veranstalter
beziffern die Zahl auf über 8.000 und das scheint nicht übertrieben. Ein
Erfolg für die OrganisatorInnen, das 2014 gegründete Bündnis
Frauenkampftag, in dem Linke, Grüne, Parteijugendorganisationen und
linksradikale Gruppen vertreten sind.
Die Stimmung auf der Demonstration ist ausgelassen, im linksradikalen Block
werden immer wieder Bengalos entzündet, viele TeilnehmerInnen sind positiv
überrascht von der Größe des Protests. In den vergangenen Jahren hatte es
auf den Demonstrationen zum Teil Auseinandersetzungen gegeben zwischen
Frauen, die sich für ein Verbot von Sexarbeit einsetzen und
Sexarbeiterinnen, die selbst an der Demonstration teilnahmen – solche
Zwischenfälle gibt es dieses Mal nicht. Vereinzelt habe es Berichte über
Plakate mit transphobem Inhalt gegeben, sagt Bündnissprecherin Katrin
Wagner, diese entsprächen nicht der Linie des Bündnisses und seien dort, wo
sie aufgefallen waren, von den Ordnerinnen entfernt worden.
Parallel dazu gibt es noch eine zweite, kleinere Demonstration, die
ebenfalls größer ausfällt als erwartet: 1.200 Menschen statt der
angemeldeten 800 nehmen laut Polizei an der International Women’s Struggle
Demonstration teil, zu der verschiedene migrantische Gruppen aufgerufen
hatten, darunter kurdische Frauenverbände und selbstorganisierte
Flüchtlingsgruppen. Hier dürfen, anders als bei der Demonstration des
Bündnis Frauenkampftag, keine Cis-Männer teilnehmen, also Menschen, denen
nach der Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen wurde und die als Mann
leben.
Am Kreuzberger Oranienplatz, wo beide Demonstrationen zusammenkommen, ist
die Abschlusskundgebung dann wieder offen für alle. Auf der hier
aufgebauten Bühne sprechen unter anderem in Berlin lebende Polinnen und
Irinnen über die in ihren Heimatländern stattfindenden Kämpfe für ein Recht
auf Abtreibung. Der einsetzende Regen sorgt dann dafür, dass sich die Menge
in die umliegenden Kneipen verteilt, in denen der Frauenanteil selten höher
gewesen sein dürfte als an diesem Abend.
9 Mar 2017
## AUTOREN
Malene Gürgen
## TAGS
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
Berlin
Sexarbeit
Transfeindlichkeit
LSBTI
Schwerpunkt AfD
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