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# taz.de -- Frauentagsprotest mit reger Beteiligung: Weltweit Frauen auf der St…
> Am Internationalen Frauentag demonstrierten weltweit zehntausende
> Menschen: Allein 40.000 waren es in Madrid, weitere in Indien, Mexiko,
> Uruguay, Russland.
Bild: Trotz Gegenwind zum 8. März auf der Straße: Frauen in Besiktas, Instanb…
Madrid/New York afp | [1][Weltweit haben Frauen am Internationalen
Frauentag] für mehr Rechte, gegen Gewalt und Diskriminierung demonstriert.
Die größten Demonstrationen mit zehntausenden Teilnehmerinnen fanden am
Mittwoch in Madrid und zahlreichen lateinamerikanischen Städten statt. In
Istanbul marschierten rund 10.000 Demonstrantinnen durch die Innenstadt. In
New York und weiteren US-Städten richteten sich die Proteste vor allem
gegen US-Präsident Donald Trump.
In Europa war Madrid die Protesthauptstadt: Dort versammelten sich
mindestens 40.000 Demonstranten vor dem Rathaus, bevor sie zur Plaza de
España zogen. Auf Transparenten und Schildern waren immer wieder das Wort
„Gerechtigkeit“ und Slogans wie „Wir sind nicht alle hier“ und „Wenn …
nicht schweigst, bist du nicht mehr schön“ zu lesen. Ähnliche
Protestmärsche gab es in Barcelona, Alicante, Valencia, Granada und Bilbao
sowie zahlreichen weiteren europäischen Städten.
In der Istiklal-Straße in Istanbul versammelten sich mehr als 10.000
zumeist weibliche Demonstranten, um Gewalt gegen Frauen anzuprangern. Sie
wandten sich auch gegen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan und riefen „Tayyip,
Tayyip, renn, renn, wir kommen“.
Einige Demonstranten trugen Schilder mit der Aufschrift „Nein“. [2][Damit
wandten sie sich gegen Erdoğans Pläne] für eine Verfassungsreform, die ihn
mit weitreichenden Befugnissen ausstatten soll. Über das Vorhaben wird am
16. April in einem Referendum abgestimmt.
In Ankara fand ebenfalls eine Frauen-Demo statt. Auch hier wurden
„Nein“-Schilder in die Höhe gehalten. Im südosttürkischen Diyarbakir
demonstrierten mehrere hundert Frauen. In der Türkei werden jedes Jahr
hunderte Frauen ermordet, viele von ihren Ehemännern.
In New York kamen zwischen 3.000 und 5.000 Menschen zusammen. Eine
Kundgebung fand in der Nähe des Trump Towers statt, wo US-Präsident Trump
ein privates Apartment hat. Rund 2.000 vorwiegend weibliche Demonstranten
versammelten sich in Los Angeles
Mehrere hundert kamen am Weißen Haus in Washington zusammen. Dort trugen
viele Frauen rosarfarbene „Pussy-Hüte“, als ironische Anspielung auf die
Prahlereien des Immobilienmoguls mit sexuellen Übergriffen. „Pussy“
bezeichnet nicht nur eine Katze, sondern vulgärsprachlich für Vagina.
## Festnahmen in Moskau
Trump hatte als Kandidat unter anderem über eigene sexuelle Übergriffe auf
Frauen berichtet. Er löste zudem große Befürchtungen aus, weil er versuchen
könnte, Gleichberechtigung und Frauenrechte aus ideologischen Gründen zu
unterminieren. Als eine seiner ersten Amtshandlungen ließ er per Erlass
Finanzhilfen der USA für internationale Nichtregierungsorganisationen
stoppen, die Schwangerschaftsabbrüche unterstützen.
Kurz nach seiner Amtseinführung hatten sich im Januar hunderttausende
Frauen und ihre Unterstützer in der US-Hauptstadt Washington [3][zum
„Women's March“ versammelt]. In zahlreichen anderen Städten weltweit gab es
parallel dazu sogenannte Schwestermärsche. Damals tauchten auch erstmals
die „pussy hats“ als Protestsymbol auf.
In der uruguayischen Hauptstadt Montevideo kamen am Weltfrauentag mehrere
zehntausend Demonstrantinnen zusammen. Das lateinamerikanische Land erlebte
zuletzt nach amtlichen Angaben eine Zunahme häuslicher Gewalt gegen Frauen.
In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires versammelten sich tausende
Frauen auf der berühmten Plaza de Mayo beim Regierungssitz, um mehr
Gleichberechtigung zu fordern. Auch in Mexiko, Chile und weiteren
lateinamerikanischen Ländern wurde demonstriert.
Im brasilianischen Rio de Janeiro wurde der Flughafen Antonio Carlos Jobim
symbolisch für zehn Tage nach der Frauenrechtsaktivistin Maria da Penha
umbenannt. Frauenproteste gab es auch in vielen anderen Städten weltweit,
darunter im indischen Neu Delhi und in Dhaka in Bangladesch, wo Opfer von
Säureattacken bei einer Modenschau über den Laufsteg liefen.
In Moskau wurden am Internationalen Frauentag mehrere Feministinnen bei
einer Protestaktion am Kreml festgenommen. Die Frauen hatten ein
Transparent mit der Aufschrift „Männer sind seit 200 Jahren an der Macht,
nieder mit ihnen“ und Rauchfackeln hochgehalten.
9 Mar 2017
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