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# taz.de -- Ausstellungsempfehlung für Berlin: Nachbild des Unterbewussten
> Tipp der Woche: Am Samstag eröffnet Agnieszka Rowińskas Soloausstellung
> „Afterimage“ im Kunsthaus Somos mit einer kinetischen Licht-/Gemälde
> Installation.
Bild: Agnieszka-Rowinska, „Delusion“, 2016, 50 x 60cm, mixed media
Das Afterimage, das Nachbild, also das, was bleibt. Auf Fotopapier
vielleicht als Schatten, ganz technisch gesprochen, oder aber als Abdruck
auf dem, was manche Seele nennen, das was bleibt, wenn etwas vorbei ist,
jemand geht oder stirbt.
„Afterimage“, so betitelt [1][Agnieska Rowińska] ihre Ausstellung bei
[2][SomoS] und geht mit ihr Erscheinungen und Übersinnlichem,
Halluzinationen und Spiritualität nach. Rowińskas Licht-/Gemälde sind
allein schon symbolisch betrachtet das richtige Medium für diese Themen.
Als Teil kinetischer Installationen reflektieren diese in Blau oder Rosa
getauchten Leuchtträger einerseits Schatten und fein gestreute Farbflecken
– man will sie sogleich dem rudimentären Unterbewussten zuweisen – und
andererseits glatte Figuren, zwischen Kitsch und Verstörung umher
schwebend, die sich eine (Unter-)Bewusstseinsebene höher, nämlich in der
Nähe von Traumsequenzen und Märchenstoffen, aufhalten. Jonas und der Wal?
Vielleicht. Aber auch tausende Arme, die in die neblige Bildmitte greifen.
## Einblick (664): Agnieszka Rowińska, Bildende Künstlerin
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt?
Und warum?
Agnieszka Rowińska: Hanne Lippards „Flesh“ im KW Institute. Mir gefallen
Arbeiten, die den Betrachter völlig umgeben. Nach dem Besuch fühlte ich
mich, als ob ich eine Reise in die Ferne unternommen hätte.
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Ganz sicher die „Blue Monday“-Sessions im Sandmann in Neukölln. Montags
kann man da fantastische Live-Musik hören. Aber was noch wichtiger ist: Die
Gäste bringen ihre eigene Musikinstrumente mit und schließen sich der Band
während des Auftritts an.
Welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?
Lesen inspiriert mich. Im Moment lese ich verschiedene Bücher: „Cosmic
Odyssey“ von Arthur C. Clark, weil ich erstaunt war über Stanley Kubricks
Film; „A Brief history of Time“ von Stephen Hawking, weil ich gern mehr
erfahren möchte über den Kosmos; „Everything You Always Wanted to Know
About Gallerists But Were Afraid to Ask“ von Andrea Bellini, weil es gut
ist, mehr über die Kunstwelt zu erfahren; „Beksińscy double portrait“ von
Magdalena Grzebałkowska, weil dieses Buch mir Mut macht, weiter zu malen.
Was ist dein nächstes Projekt?
Meine kommende Ausstellung bei SomoS, die am 18. März eröffnet, wird mein
Thema der spirituelle Visionen und Offenbarung weiterführen. Die kinetische
Installation wird die ganze Galerie einnehmen und stellt sich zusammen aus
großformatiger Malerei, Scherenschnitten und beweglichem Licht. Ich habe
sie in Berlin vor Ort entwickelt – während meines dreimonatigen Aufenthalts
als SomoS-Artist-in-Residence.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten
Freude?
Ich mag vor allem das Ende des Tages, wenn ich im Bett liege und das Gefühl
habe, dass es ein guter Tag war.
Text und Interview erscheinen im taz.plan. Mehr Kultur für Berlin und
Brandenburg immer Donnerstags in der Printausgabe der taz.
17 Mar 2017
## LINKS
[1] https://www.saatchiart.com/account/profile/844900
[2] http://www.somos-arts.org/de/agnieszka-rowinska-afterimage/
## AUTOREN
Noemi Molitor
## TAGS
Kunst Berlin
Installation
Malerei
Einblick
Blockbuster
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