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# taz.de -- Repression in der Türkei: Weitere Massenfestnahme
> Behörden in der Türkei haben erneut 1.600 Menschen inhaftiert. Nach
> Medienberichten wurden zudem über 200 weitere Juristen entlassen.
Bild: Immer autoritärer: Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan
Ankara rtr | Türkische Behörden haben in der vergangenen Woche fast 1.600
Menschen wegen mutmaßlicher Verbindungen zu militanten Gruppen
festgenommen. Gegen 125 Personen sei Haftbefehl ergangen, teilte das
Innenministerium am Montag mit. Wie viele von ihnen nach dem Verhör wieder
auf freien Fuß kamen, war offen.
Rund 1.000 Verdächtigen werfen die Behörden Verbindungen zur verbotenen
Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) vor. Etwa 20 Personen wurden festgenommen,
weil sie Verbindungen zur radikalislamischen IS-Miliz haben sollen. 500
Festgenommene seien wegen mutmaßlicher Kontakte zur Gülen-Bewegung verhört
worden. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete zudem die
Entlassung von 227 weiteren Juristen im Zusammenhang mit dem Putschversuch
im Juli.
Seit dem gescheiterten Putschversuch im vergangenen Jahr wurden in der
Türkei mehr als 40.000 Menschen verhaftet. Zudem wurden 100.000
Beschäftigte unter anderem des öffentlichen Dienstes, der Justiz, der
Polizei und des Militärs entlassen oder suspendiert. Menschenrechtler und
Verbündete des Nato-Mitglieds Türkei befürchten, dass die Bürgerrechte
immer weiter eingeschränkt werden.
Unterdessen muss sich der frühere Spieler des FC St. Pauli, Deniz Nakim,
trotz eines Freispruchs im November wegen „Terrorpropaganda“ vor Gericht
verantworten. Grund sei eine Revision der Staatsanwaltschaft, sagte Nakis
Anwalt Soran Haldi Mizrak am Montag. Naki war am 8. November vom Gericht in
der südosttürkischen Kurdenmetropole Diyarbakir in erster Instanz vom
Vorwurf der Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK
freigesprochen worden.
Hintergrund des Verfahrens waren Nachrichten, die der frühere Spieler des
FC St. Pauli und des SC Paderborn über Twitter und Facebook verbreitet
hatte. Aktuell spielt Naki für den Verein Amed SK aus Diyarbakir.
Unter anderem ging es in dem Verfahren um einen Facebook-Eintrag des 27
Jahre alten Fußballers. Nachdem Amed SK im Januar 2016 im Pokal gegen den
Erstligisten Bursaspor gewonnen hatte, schrieb Naki unter anderem, der Sieg
sei denen gewidmet, „die bei den Grausamkeiten, die seit über 50 Tagen auf
unserem Boden stattfinden, getötet oder verletzt wurden“. Das türkische
Militär geht seit dem Scheitern eines Waffenstillstands im Sommer 2015 im
Südosten des Landes gegen die PKK vor.
20 Feb 2017
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