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# taz.de -- Wahl des Bundespräsidenten: Steinmeier wird Präsident
> Frank-Walter Steinmeier wird der nächste Bundespräsident. Linken-Kandidat
> Christoph Butterwegge bekam 128 von 1.239 Stimmen.
Bild: Blumen für den designierten Präsidenten: Frank-Walter Steinmeier nach d…
Berlin epd | Frank-Walter Steinmeier wird neuer Bundespräsident. Die
Bundesversammlung wählte den 61-jährigen SPD-Politiker am Sonntag im ersten
Wahlgang zum neuen Staatsoberhaupt. Steinmeier erhielt 931 Stimmen. Für die
notwendige absolute Mehrheit waren mindestens 631 Stimmen erforderlich. In
seiner Rede dankte Steinmeier der Bundesversammlung. Er versprach, auch um
das Vertrauen derjenigen zu werben, die ihn nicht gewählt haben. „Mein
großer Respekt vor dem Amt, der bleibt“, sagte er im Berliner Reichstag.
Steinmeier warb für die Verteidigung demokratischer Werte und für den
Erhalt der Europäischen Union. Man lebe in stürmischen Zeiten, viele seien
verunsichert. Wenn das Fundament der Gesellschaft wackele, müsse man umso
fester zu diesem Fundament stehen. Zudem würdigte Steinmeier den
scheidenden Bundespräsidenten Joachim Gauck für dessen Verdienste als
Staatsoberhaupt.
Der von der Linkspartei nominierte Armutsforscher Christoph Butterwegge
erhielt bei der Wahl in der Bundesversammlung 128 Stimmen. Für den
AfD-Kandidaten Albrecht Glaser stimmten 42 Wahlleute, für den Vertreter der
Freien Wähler, Alexander Hold, 25 Wahlmänner und –frauen. Der fünfte
Kandidat Engelbert Sonneborn bekam zehn Stimmen. Abgegeben wurden 1.239
gültige Stimmen, darunter 103 Enthaltungen.
Steinmeier wird damit als zwölfter Bundespräsident Nachfolger von Joachim
Gauck (77), der aus Altersgründen nicht noch einmal antrat. Seine Amtszeit
endet offiziell am 18. März. Steinmeier war bis vor kurzem Außenminister
und ging als Kandidat der großen Koalition in die Wahl zum
Bundespräsidenten. Seine Wahl galt daher als sicher.
Der SPD-Politiker stammt aus dem nordrhein-westfälischen Brakelsiek. Seine
politische Karriere begann Steinmeier 1993 als Büroleiter des damaligen
niedersächsischen Ministerpräsidenten und späteren Kanzlers Gerhard
Schröder (SPD). Später war er Kanzleramtschef und bereits in der großen
Koalition von 2005 bis 2009 Außenminister.
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte vor der Wahl die
herausragende Rolle des deutschen Staatsoberhauptes in der heutigen Zeit
betont. „Den demokratischen Grundkonsens zu artikulieren ist schwieriger
geworden“, sagte er bei der Eröffnung der Bundesversammlung. Es gebe immer
mehr Einzelinteressen und es werde eher das Trennende als das Einigende
betont. „Das macht die Aufgabe des Bundespräsidenten nicht einfacher, aber
seine Bedeutung im Verfassungsgefüge umso größer“, sagte Lammert. Mit einem
Plädoyer für Offenheit und Liberalität statt Abschottung und Nationalismus
erntete Lammert stehende Ovationen.
12 Feb 2017
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