Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Keine VG-Wort-Ausschüttung: Die „SZ“ hat eine Bitte
> AutorInnen sollen auf die Rückzahlung aus einer unrechtmäßigen
> Ausschüttung an Verlage verzichten. Der Verzicht sei aber „freiwillig“.
Bild: Die „SZ“ will keinen Geldregen für ihre Mitarbeiter
Der Süddeutsche Verlag will offenbar erreichen, dass seine AutorInnen auf
die Rückzahlung von Geldern verzichten, die durch die
Verwertungsgesellschaft (VG) Wort ab 2012 zu Unrecht an Verlage
ausgeschüttet wurden. Das geht aus einem Schreiben des Verlags hervor, das
am Dienstag an die SZ-AutorInnen ging und das der taz vorliegt.
Darin wird „in Abstimmung mit den Chefredaktionen“ darum gebeten, gegenüber
der VG Wort eine Verzichterklärung einzureichen, um „den erprobten
ursprünglichen Zustand wieder herzustellen“.
Im April 2016 hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Verwerter nicht
pauschal an VG-Wort-Einnahmen beteiligt werden dürfen. Die seit 2012 nur
unter Vorbehalt ausgezahlten Gelder fordert die VG Wort deshalb nun zurück.
Als Kompromiss hatte die Verwertungsgesellschaft im November beschlossen,
einen individuellen Verzicht durch AutorInnen zu ermöglichen.
Journalistenverbände kritisierten damals, Verlage könnten AutorInnen unter
Druck setzen, zu verzichten.
Im Schreiben argumentiert der Verlag, „nur das Zusammenwirken von Verlagen
und Autorinnen/Autoren in der VG Wort gegenüber der Geräteindustrie“
sichere „langfristig die Einnahmen aller“. Das Verzichtsschreiben ist als
Vordruck angehängt.
Der Verlag begründet sein Vorgehen auf Anfrage der taz damit, die VG
Wort-Gelder seien unter anderem für Aus- und Weiterbildungen ausgegeben
worden, betont aber auch die „absolute Freiwilligkeit“ des Verzichts.
Da das Verzichtsverfahren der VG Wort bisher anonym verläuft, wird der
Verlag nicht nachvollziehen können, wer tatsächlich verzichtet hat. Ein
Druck, wie ihn Journalistenverbände befürchten, kann also nicht ausgeübt
werden. Es bleibt jedoch die Frage, was der Verlag tun will, wenn niemand
oder nur wenige der Bitte nachkommen. Denn ausgegeben ist das Geld ja
schon.
9 Feb 2017
## AUTOREN
Peter Weissenburger
## TAGS
VG Wort
Süddeutsche Zeitung
EU-Urheberrechtsreform
VG Wort
VG Wort
VG Wort
VG Wort
## ARTIKEL ZUM THEMA
Urheberrechtsreform und VG Wort: Lecker Tantiemen für Verlage
Seit 2016 durften Autorinnen und Autoren die Tantiemen der VG-Wort komplett
behalten. Was sich nach der EU-Urheberrechtsreform ändern wird.
VG Wort ändert Verteilungsplan: Es hat sich ausgebettelt
Die VG Wort hat einen neuen Verteilungsplan beschlossen: Autor:innen können
jetzt 100 Prozent der Tantiemen erhalten.
Streit um die VG Wort: Koalition will Verlage retten
Wird der Streit um die VG Wort- und Gema-Erlöse beendet? Am Donnerstagabend
soll ein Gesetz durchs Parlament gepeitscht werden.
Entscheidung bei der VG Wort: Vorerst geeinigt
Die Mitglieder der Verwertungsgesellschaft beschließen eine Vorlage über
die Rückzahlungen durch Verlage. Zuletzt hatte es Konflikte gegeben.
VG Wort-Mitgliederversammlung: Mehr als nur Kleingeld
Wie soll das zu Unrecht ausgezahlte Geld von Verlagen zurückgefordert
werden? Am Samstag wird bei der VG Wort abgestimmt.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.