# taz.de -- Entscheidung bei der VG Wort: Vorerst geeinigt | |
> Die Mitglieder der Verwertungsgesellschaft beschließen eine Vorlage über | |
> die Rückzahlungen durch Verlage. Zuletzt hatte es Konflikte gegeben. | |
Bild: Die Verlage stehen jetzt erstmal im Regen | |
MÜNCHEN taz | Der Streit in der Verwertungsgesellschaft (VG) Wort ist | |
vorerst beigelegt. Bei ihrer Mitgliederversammlung in München beschlossen | |
die Vertreter von Autoren, Journalisten und Verlegern wichtige Änderungen: | |
Prinzipiell erhalten Autoren und Journalisten das durch die VG Wort | |
eingenommene Geld erstattet, das schon an die Verleger ausbezahlt worden | |
war. Es handelt sich um rund 100 Millionen Euro für die Jahre von 2012 bis | |
2015. | |
Die Neuverteilung wurde notwendig wegen eines Urteils des | |
Bundesgerichtshofs (BGH) vom April, nachdem Verlage nicht pauschal an | |
Einnahmen der VG Wort beteiligt werden dürfen. | |
Die Verleger kritisierten, kleine Verlage seien nicht in der Lage, das Geld | |
zurückzuzahlen. Deshalb hat die VG Wort nun verabschiedet, dass Verlage die | |
Autoren anonym darum bitten können, auf die zusätzlichen Einnahmen zu | |
verzichten und sie den Verlagen zu überlassen. Die Journalistenorganisation | |
„Freischreiber“, die freie Journalisten vertritt, hatte sich kritisch | |
gegenüber dieser Regelung geäußert. | |
Die Verlage müssen nun bis Ende Februar 2017 abwarten, wie viele der | |
Autoren ihre Einnahmen abtreten. Daraus ergibt sich dann der Betrag, den | |
die Verlage über die VG Wort an die Autoren zurückzahlen müssen. Susanne | |
Schüssler vom Wagenbach-Verlag sagt gegenüber der taz: „Autoren, die mit | |
ihren Verlagen zufrieden sind, werden das eher abtreten als andere, die | |
unzufrieden sind.“ Es hänge nicht davon ab, wie wenig oder wie viel ein | |
Autor verdiene. | |
Verlage müssen in Zukunft wohl weitestgehend auf Einnahmen aus den | |
VG-Wort-Ausschüttungen verzichten. Sie hoffen jetzt auf ein Gesetz, das | |
ihnen alternative Einnahmequellen öffnet. Rainer Dresen von der | |
Verlagsgruppe Random House sagt gegenüber der taz: „Schließlich sind wir | |
es, die aus einer Autorenversion eine Verlagsversion machen.“ Die | |
Verteilung der Einnahmen solle aber, so der große Wunsch aller Beteiligter, | |
weiter über die VG Wort erfolgen. | |
27 Nov 2016 | |
## AUTOREN | |
Patrick Guyton | |
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