Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Katholische Kirche und Geschiedene: Der Sünde (fast) entronnen
> Geschiedene sind nicht mehr grundsätzlich von der Kommunion
> ausgeschlossen. Das beschloss die Bischofskonferenz.
Bild: Neu: Geschiedene dürfen nun Oblaten essen. Aber nur unter bestimmten Ums…
Berlin taz | Kirchfremde Menschen zucken mit den Schultern, katholisch
sozialisierte Menschen sind vermutlich verzückt – oder schockiert:
Geschiedene sind nun nicht mehr grundsätzlich von der Kommunion
(„Abendmahl“) ausgeschlossen. Das hat die Deutsche Bischofskonferenz
entschieden.
Sie zog damit die Konsequenz aus dem päpstlichen Schreiben über Familie und
Liebe „Amoris Laetitia“ vom Frühjahr 2016 – einem [1][304-seitigen Trakt…
voller Kirchenschwurbel], das die [2][taz damals eher kritisch beurteilte],
das aber die (für einige) bahnbrechende Erkenntnis enthält: Auch
Geschiedene gehören irgendwie doch zur Kirche dazu. Sie sind nicht
automatisch exkommuniziert. Nach streng katholischer Auffassung ist die Ehe
nämlich unauflösbar, jeder sexuelle Kontakt mit einer anderen als der
erstmals vermählten Person ist Ehebruch. Geschiedene in neuer Ehe leben
also „in schwerer Sünde“.
Fast ein Jahr lang hatten die katholischen Bischöfe in Deutschland darum
gerungen, das Schreiben des Papstes in allen Bistümern einheitlich
umzusetzen. Zum Maßnahmenpaket gehören verstärkte Seelsorge und
Ehevorbereitungsangebote.
Und es ist nicht so, als wären Geschiedene per Federstrich wieder okaye
Menschen: Die Bischofskonferenz will vor allem eine Annullierung von
(geschiedenen) Ehen erleichtern. Das ist möglich, wenn diese unter falschen
Voraussetzungen geschlossen wurde. Ob ein nicht dauerhaftes Anhalten von
Liebe als falsche Voraussetzung gilt, muss noch geklärt werden.
2 Feb 2017
## LINKS
[1] http://w2.vatican.va/content/francesco/de/apost_exhortations/documents/papa…
[2] /Papst-zu-Ehe-und-Familie/!5290706
## AUTOREN
Malte Göbel
## TAGS
Katholische Kirche
Deutsche Bischofskonferenz
Ehe
Scheidung
Papst Franziskus
Theologie
Papst Franziskus
Familie
Katholische Kirche
## ARTIKEL ZUM THEMA
Einfluss des Papstes in Argentinien: Opposition aus dem Vatikan
Gewerkschaften und NGOs in Argentinien machen gegen Präsident Macri mobil.
Einen wichtigen Verbündeten haben sie in Papst Franziskus.
Befreiungstheologe über Bußschweigen: „Ich musste gehen oder rebellieren“
Der Vatikan verpasste Leonardo Boff vor 30 Jahren einen Maulkorb. Das
machte ihn weltweit bekannt. Was macht er heute?
Papst zu Ehe und Familie: Ein Himmelreich für Heteros
Papst Franziskus veröffentlicht sein Schreiben zum Familienbild und zur
Sexualmoral. Sex wird sehr positiv gezeichnet – solange er hetero ist.
Familiensynode in Rom: Reformen? Nein danke!
Drei Wochen sprachen die katholischen Bischöfe über Familie, Sex und
Kommunion. Die Ergebnisse? Nicht berauschend für die Reformer.
Befragung von deutschen Katholiken: Mehrheit hält Kirche für weltfremd
Frauen als Priester zulassen, Homosexuelle anerkennen, Zölibat abschaffen:
In vielen Aspekten haben deutsche Katholiken andere Überzeugungen als ihre
Kirche.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.