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# taz.de -- Frauen-Finale der Australian Open: Die wahre Nummer Eins
> Im Finale der Williams-Schwestern holt sich Serena ihren 23.
> Grand-Slam-Titel. Außerdem verdrängt sie Angelique Kerber von Platz eins
> der Tennis-Weltrangliste.
Bild: Was verbirgt sich in Serenas Siegerpokal? Auch Venus Williams (links) ist…
Melbourne dpa | Serena Williams hat sich ein Jahr nach der Finalniederlage
gegen Angelique Kerber wieder zur Australian-Open-Siegerin gekrönt und die
Kielerin damit auch von der Spitze der Tennis-Weltrangliste gestürzt.
Titelverteidigerin Kerber war schon im Achtelfinale ausgeschieden und
verliert Platz eins im Ranking, den sie nach dem US-Open-Sieg am 12.
September übernommen hatte.
In einem lange Zeit wenig berauschenden Schwestern-Finale gegen Venus
Williams siegte die 35-jährige Serena am Samstag 6:4, 6:4 und ist mit dem
23. Grand-Slam-Titel nun auch alleinige Rekordsiegerin vor Steffi Graf.
Ihre Bestmarke in Melbourne baute die Amerikanerin auf nunmehr sieben
Triumphe aus.
„Ich könnte hier noch eine Weile stehen. Das habe ich im vorigen Jahr
vermisst“, sagte die strahlende Siegerin, nachdem sie aus den Händen der
zweimaligen Titelträgerin Hana Mandlikova den Daphne Akhurst Memorial Cup
erhalten hatte und stolz präsentierte. Beim Siegerfoto streckte sie den
rechten Zeigefinger aus – wie eine Eins. In ihrer Siegerrede lobte sie wie
schon nach dem Halbfinale ihre Schwester: „Es ist unmöglich, dass ich ohne
sie bei 23 Titeln wäre, oder überhaupt bei einem.“
Venus gratulierte zuvor fair. „Deine Siege waren immer meine Siege, immer
wenn ich nicht da war, nicht da sein konnte, warst du da“, sagte die
Verliererin.
Beide Schwestern schienen sich 14 Jahre nach ihrem ersten Final-Duell an
gleicher Stelle zunächst nicht von ihrer Nervosität befreien zu können. Im
28. Duell zwischen beiden – dem neunten um einen Titel bei einem
Grand-Slam-Turnier – bekamen die 15 000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena an
einem herrlichen Sommerabend anfangs nur selten gutes Tennis von beiden zu
sehen. Die Klasse und Spannung des letztjährigen Finals zwischen Serena
Williams und Angelique Kerber hatte das Familienduell über weite Strecken
nicht zu bieten.
## Zertrümmerter Schläger
Serena Williams ging im Endspiel mit dem höchsten Gesamtalter beider
Spielerinnen während der Profizeit zweimal mit einem Break gegen die
36-jährige Venus in Führung, gab diesen Vorteil aber jeweils sofort wieder
aus der Hand. Nach einem Netzroller im dritten Spiel, bei dem sie auf dem
falschen Fuß erwischt wurde, zertrümmerte sie kurzerhand ihren Schläger.
Kurz darauf fabrizierte sie mehrere Doppelfehler zum 2:2-Ausgleich.
Überraschungs-Finalistin Venus ging beim 3:2 erstmals in Führung. Die 17.
der Weltrangliste wirkte trotz einiger guter Schläge aber oft genauso
unzufrieden. Nach überstandener Krankheit mit chronischer Erschöpfung war
sie nach langer Wartezeit mit der Hoffnung auf ihren achten
Grand-Slam-Titel ins Endspiel gegangen. Serena konnte jedoch ihre
Fehlerquote verringern und langsam ihre Favoritenrolle ausspielen. Mit dem
schon siebten Ass holte sie sich den ersten Satz.
Wirklich Stimmung kam erstmals auf, als Venus Williams im zweiten Durchgang
zwei Breakbälle abwehrte, 2:1 in Führung ging und so zumindest ihre Chancen
auf eine Wende wahrte. Nachdem Serena wenig später aber die dritte
Möglichkeit für das Break zum 4:3 nutzte, ließ sie sich auf dem Weg zum
Triumph nicht mehr aufhalten. Venus Williams wehrte sich zwar nach dem 3:5
nach besten Kräften, nach 1:22 Stunden nutzte Serena aber ihren ersten
Matchball.
28 Jan 2017
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