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# taz.de -- Unterstützung für Polit-Aktivistin: 40.000 Unterschriften gegen H…
> Irmela Mensah-Schramm, die seit Jahrzehnten rechte Propaganda im
> Straßenbild wegputzt, wird durch eine Online-Petition unterstützt.
Bild: Schon 70, aber immer noch im Einsatz gegen Nazis: Irmela Mensah-Schramm
Berlin (epd) | Die als „Polit-Putze“ bekanntgewordene Berliner Aktivistin
Irmela Mensah-Schramm erhält symbolisch Rückendeckung von Tausenden
Internetnutzern. Die 70-Jährige bekam am Donnerstag für ihr Engagement
gegen Rechtsextremismus eine Liste mit mehr als 40.000
Unterstützerunterschriften überreicht, wie Initiatorin Katja Almstedt in
Berlin bestätigte. Die Online-Petition mit dem Titel „Solidarität für
Irmela Mensah-Schramm“ war vom Verein Erinnern und Verantwortung gestartet
worden.
Irmela Mensah-Schramm entfernt seit rund 30 Jahren in Berlin und anderen
deutschen Städten rechtsextreme Hassparolen in der Öffentlichkeit. Sie
beseitigt unter anderem rassistische Aufkleber und Parolen oder übermalt
Hakenkreuze, die sie in der Öffentlichkeit an Straßenlaternen, Stromkästen
oder Betonwänden findet. Für ihr Engagement gegen rechtsextreme Propaganda
ist sie mehrfach ausgezeichnet worden.
Zuletzt stand die couragierte Seniorin deshalb vor Gericht. Als sie in
Berlin-Zehlendorf einen „Merkel muss weg“-Spruch entdeckte und diesen
übermalte und daraus ein „Merkel! Hass weg!“ kreierte, wurde das als
Sachbeschädigung gewertet. Im Oktober verurteilte das Amtsgericht
Tiergarten die Aktivistin zu einem Verwarnungsgeld von 1.800 Euro. Sowohl
Irmela Mensah-Schramm als auch die Staatsanwaltschaft legten Berufung ein.
Nun liegt der Fall beim Landgericht.
Mit ihrer Petition kritisieren die Internet-Nutzer das juristische
Vorgehen. Mensah-Schramm sei „ein Vorbild in ihrem unermüdlichen
Engagement, das Beschimpfungen durch Herumstehende und selbst Angriffen auf
ihre körperliche Unversehrtheit standhält“, heißt es in der Petition. Die
Menschenrechtsaktivistin stehe vor Gericht und werde verurteilt – „in einer
gesellschaftlichen Situation, in der Hassschmierereien, öffentlich und in
den ‚sozialen Medien‘, Verunglimpfungen, Gewaltandrohungen, Pöbeleien das
gesellschaftliche Klima unerträglich vergiften“.
Die Unterstützer bekennen weiter, dass sie „seit Jahrzehnten die
unerschrockene Arbeit von Irmela Mensah-Schramm kennen und bewundern“ und
über den Gerichtsprozess sowie „sein fragwürdiges Urteil und die
Fortsetzung in einem Berufungsverfahren empört“ sind. Die Online-Petition
endet mit den Worten: „Liebe Irmela! Wir danken Dir!“.
26 Jan 2017
## TAGS
Irmela Mensah-Schramm
Propaganda
Schwerpunkt Neonazis
Irmela Mensah-Schramm
Aktivismus
Schwerpunkt AfD
Prozess
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