Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gelbfieber-Ausbruch in Brasilien: Schon die nächste Epidemie?
> Im vergangenen Jahr Zika, nun macht ein Gelbfieber-Ausbruch Sorgen. Mit
> Millionen Impfdosen versucht Brasilien die oft tödliche Krankheit zu
> stoppen.
Bild: Die Übeltäter: zwei Gelbfiebermücken
Rio de Janeiro dpa | Ein Gelbfieber-Ausbruch mit bereits Dutzenden Toten
beunruhigt die Menschen in Brasilien. Rund ein Jahr nach der landesweiten
Zika-Epidemie ist erneut besonders der Bundesstaat Minas Gerais betroffen.
Das dortige Gesundheitsministerium habe in den letzten Wochen 272
Gelbfieber-Verdachtsfälle registriert, bis zu 71 Todesfälle seien auf die
Virusinfektion zurückzuführen, berichtete das Portal „Folha de S. Paulo“.
25 der Betroffenen sind demnach definitiv an der von der Moskitoart Aedes
aegypti übertragenen Infektion gestorben, wie Laboruntersuchungen ergaben.
Über zwei Millionen zusätzlich bereitgestellte Impfdosen sollen eine
weitere Ausbreitung verhindern helfen.
Gelbfieber tritt in tropischen Gebieten auf beiden Seiten des Atlantiks
auf. In Südamerika sind besonders Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien
und Peru betroffen. Weltweit gibt es nach Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich bis zu 200.000 Erkrankungs- und
60.000 Sterbefälle, die meisten davon in Afrika. Schon seit langem steht
eine Impfung zur Verfügung, die für zahlreiche Länder empfohlen oder sogar
bei der Einreise vorgeschrieben ist.
In den letzten Jahren hatte es kaum Gelbfieber-Fälle gegeben im
fünftgrößten Land der Welt, das unter einer starken Ausbreitung von Aedes
aegypti in den feuchtheißen Sommermonaten leidet. Im Vorjahr hatten sich
nach Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Menschen in Brasilien mit dem
ebenfalls von diesen Mücken übertragenen Zika-Virus angesteckt, das bei
schwangeren Frauen schwere Schädelfehlbildungen (Microzephalie) beim Embryo
verursachen kann. In diesem Jahr sind die Infektionszahlen stark
zurückgegangen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass einmal Infizierte
als immun gegen eine erneute Zika-Ansteckung gelten.
Gelbfieber-Infektionen sind in zwei Phasen gegliedert: Nach einer
Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen treten zunächst allgemeine
Krankheitssymptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit auf. Bei der
Mehrzahl der Patienten schließt daran die Genesung an. In einigen Fällen
jedoch folgt nach kurzer Besserung eine zweite Fieberperiode mit Blutungen,
Erbrechen und Organschäden. Zu den typischen Zeichen zählt auch die
Gelbsucht. Weiter können Krämpfe sowie Verwirrtheit die Krankheit
begleiten. Bei schweren Formen von Gelbfieber sterben 10 bis 50 Prozent der
Erkrankten.
21 Jan 2017
## TAGS
Brasilien
Weltgesundheitsorganisation
Epidemie
Weltgesundheitsorganisation
Brasilien
Zika-Virus
Zika-Virus
WHO
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gesundheitsexpertin über WHO: „Kaum noch eigene Prioritäten“
Die Entscheidungsgewalt der Weltgesundheitsorganisation muss gestärkt
werden, sagt Anna Holzscheiter. Vor allem die finanzielle Unterstützung
reiche nicht aus.
Wirtschaftskrise in Brasilien: Warten auf Besserung
Brasilien steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit 70 Jahren. Das
Spardiktat der Regierung trifft vor allem sozial Schwache und Frauen.
Verbreitung von Virusinfektionen: Mach die Mücke!
Wer weit reist, ist gegen einige Mitbringsel nicht gefeit.
Umweltverschmutzung und Erderwärmung tragen zur Ausbreitung von
Virenträgern bei.
Ausbreitung des Zika-Virus: Die Profiteure des Plastikmülls
Die Mücken haben ein neues Superbiotop gefunden: Plastikabfall in jeder
Form. Zusammen mit Wasser wirkt er als Brutbeschleuniger.
WHO über das Zika-Virus: Globaler Gesundheitsnotstand
Erstmals seit Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika verursacht ein
Virus einen globalen Gesundheitsnotfall. Verantwortlich ist die
Aedes-aegypti-Mücke.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.