# taz.de -- Deutsche Rüstungsausgaben gestiegen: Mehr Geld für Waffen | |
> 500 Millionen Euro mehr als im Vorjahr hat Deutschland 2016 für Waffen, | |
> Munition und militärische Forschung ausgegeben. Und es soll noch mehr | |
> werden. | |
Bild: Die Bundeswehr wird immer einsatzbereiter | |
BERLIN rtr | Deutschland hat seine Rüstungsausgaben im vergangenen Jahr um | |
mehr als zehn Prozent gesteigert. Die Investitionen in [1][Waffen, | |
Munition, anderes Militärmaterial] sowie Forschung und Entwicklung in dem | |
Bereich seien 2016 gegenüber [2][dem Vorjahr] um 500 Millionen Euro auf 5,1 | |
Milliarden Euro gewachsen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums | |
am Mittwoch in Berlin. Der Wehretat insgesamt vergrößerte sich danach um | |
1,1 Milliarden Euro auf 35,1 Milliarden Euro. | |
Dieses Jahr sollen die Ausgaben für die Bundeswehr sogar einen noch | |
deutlicheren Sprung nach oben machen und damit endgültig die Trendwende | |
nach Jahren des Schrumpfens nach dem Ende des Kalten Krieges schaffen: Der | |
Haushalt 2017 sieht Investitionen von 37 Milliarden Euro in die Armee vor, | |
knapp zwei Milliarden mehr als im vergangenen Jahr. | |
Mit einer Steigerung von 5,4 Prozent legt der Wehretat damit wesentlich | |
stärker zu als der Gesamthaushalt des Bundes. Deutschland verfehlt so zwar | |
immer noch das gemeinsame Ziel der Nato-Staaten, zwei Prozent ihres | |
Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung auszugeben, es rückt ihm aber | |
näher: Der Anteil wächst 2017 auf 1,22 Prozent nach 1,19 Prozent im | |
vergangenen Jahr. | |
Derzeit erreichen die meisten Nato-Staaten das Zwei-Prozent-Ziel nicht. | |
Seit Beginn der Ukraine-Krise und der Abkühlung der Beziehungen zu Russland | |
haben jedoch etliche Bündnispartner ebenso wie Deutschland damit begonnen, | |
ihre Wehretats wieder zu erhöhen. Mit der Amtsübernahme des künftigen | |
US-Präsidenten Donald Trump dürfte der Druck hierzu deutlich steigen: Er | |
hat Grundpfeiler der Militärallianz wie die gegenseitige | |
Beistandsverpflichtung infrage gestellt, falls die Bündnispartner nicht | |
mehr für ihre Verteidigung ausgeben. | |
18 Jan 2017 | |
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