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# taz.de -- Nach Anschlag in der Türkei an Silvester: Weitere Festnahmen und R…
> Mehrere Uiguren wurden in Istanbul festgenommen. Außerdem gab es beim
> Medienkonzern Dogan eine Razzia. Auch die Grenzkontrollen wurden
> verschärft.
Bild: Die Trauer nach dem Anschlag in der Türkei hält an – gleichzeitig geh…
Istanbul afp | [1][Nach dem islamistischen Anschlag in Istanbul zur
Silvesternacht] sind in der Türkei weitere Verdächtige festgenommen worden.
Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Donnerstag, mehrere
Uiguren aus der chinesischen Provinz Xinjiang seien in Istanbul von einer
Spezialeinheit der Polizei in Gewahrsam genommen worden. Zuvor seien
Hinweise eingegangen, wonach sich Kontaktleute des Attentäters in der
Gegend versteckten.
Bereits vor den letzten Razzien waren 36 Verdächtige festgenommen worden.
Der Hauptverdächtige, bei dem es sich Medienberichten zufolge um einen
jungen Mann aus Kirgistan oder Usbekistan handeln soll, der zuvor für die
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien kämpfte, ist weiterhin
flüchtig. Er war nach dem Massaker in dem Nachtclub „Reina“ am frühen
Sonntagmorgen unerkannt entkommen.
Die Behörden verschärften derweil die Kontrollen an den Landesgrenzen zu
Griechenland und Bulgarien, um zu verhindern, dass der Täter ins Ausland
flieht. Mehrere Kontrollposten seien bei Edirne im Westen der Türkei
errichtet worden, meldete die Nachrichtenagentur Dogan. Außenminister
Mevlüt Cavusoglu hatte am Mittwoch gesagt, der Attentäter sei
identifiziert. Angaben zur Identität machte er aber nicht.
Cavusoglu sagte zudem, der Anschlag erscheine wie „eine
Geheimdienstoperation“. Er gehe davon aus, dass ein derartiger Angriff
nicht ohne Hilfe von Außen ausgeführt werden könne. Der Minister äußerte
sich nicht, welcher Geheimdienst dahinter stecken könnte. Die
regierungsnahe Presse hatte zuvor die USA verantwortlich gemacht.
Washington sah sich zudem Vorwürfen ausgesetzt, die IS-Miliz zu
unterstützen.
## Razzien bei Medienkonzern
Auch den Medienkonzern Dogan selbst haben die türkischen Behörden ins
Visier genommen. Nach Razzien wurden der Chefjustiziar und ein früherer
Vorstandschef festgenommen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Die
Untersuchungen hätten die privaten Büros und Wohnungen der beiden
betroffen. Die Geschäfte das Unternehmens und seiner Töchter seien davon
nicht betroffen. Dennoch brach der Dogan-Aktienkurs zu Handelsbeginn um
rund zehn Prozent ein.
Dogan besitzt die Tageszeitung Hürriyet und den Fernsehsender CNN Turk,
außerdem hält die Holding unter anderem Beteiligungen an Finanz-, Energie-
und Tourismusunternehmen. Hürriyet-Papiere gaben um bis zu 7,6 Prozent
nach.
[2][Nach dem gescheiterten Putsch Mitte Juli sind in der Türkei über
120.000 Personen aus dem Staatsdienst entfernt worden.] Ihnen werden
Verbindungen zu Gülen vorgeworfen, der in den USA lebt. Der Geistliche
selbst hat den versuchten Staatsstreich verurteilt und Verantwortung dafür
zurückgewiesen. Das Vorgehen der Behörden hat im Westen Zweifel an der
Rechtsstaatlichkeit der Türkei aufkommen lassen.
5 Jan 2017
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