# taz.de -- Nach dem Tod von Castro: Keine Fidel-Parks in Kuba | |
> Der letzte Wille des Revolutionsführers war es, dass es keinen | |
> Personenkult um ihn geben soll. Das Parlament in Havanna verabschiedete | |
> jetzt ein entsprechendes Gesetz. | |
Bild: Fidel Castro wurde in Kuba schon vor seinem Tod verehrt | |
Havanna dpa | In Kuba sollen weder Straßen noch Parks oder andere | |
öffentliche Plätze nach dem im November gestorbenen Revolutionsführer Fidel | |
Castro benannt werden. Dem letzten Willen des „Comandante“ entsprechend, | |
verabschiedete das Parlament in Havanna am Dienstag ein entsprechendes | |
Gesetz. | |
Es verbietet zudem Denkmäler zu Ehren Castros sowie Titel, Orden und andere | |
Auszeichnungen mit dessen Namen. Auch jegliche Art von Werbung ist | |
untersagt. Eine Ausnahme lässt das Gesetz zu: Sollte ein Institut zur | |
historischen Forschung über Castro gegründet werden, darf dieses nach ihm | |
benannt werden. | |
Staatschef Raúl Castro hatte den letzten Willen seines Bruders auf der | |
Trauerfeier bekanntgegeben: „Der Revolutionsführer hat jeden Personenkult | |
abgelehnt und war darin bis in seine letzte Lebensstunde konsequent.“ Fidel | |
Castro wurde jedoch bereits zu Lebzeiten in Kuba kultisch verehrt. Nach dem | |
neuen Gesetz sollen auch künftig Bilder mit seinem Konterfei in Schulen, | |
Betrieben und Kasernen hängen. | |
Castro war am 25. November im Alter von 90 Jahren gestorben. 47 Jahre lang | |
hatte er Kuba regiert. Dabei war er äußerst umstritten. Für die einen war | |
er ein Held, der Kuba befreit und sozialen Fortschritt gebracht hat. Für | |
die anderen ein Gewaltherrscher, der Andersdenkende unterdrückte und den | |
Kubanern demokratische Grundrechte verweigerte. | |
28 Dec 2016 | |
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