# taz.de -- Entlassung eines rechten Lehrers: Eine Berliner Eliteschule räumt … | |
> Der Lehrer soll Bärgida-Demonstrationen unterstützt haben und den | |
> „Identitären“ nahestehen. Das Gymnasium hat ihm in der Probezeit | |
> gekündigt. | |
Bild: Äußerlich macht es seinem Namen alle Ehre, aber inhaltlich zählt eine … | |
BERLIN epd | Nach der Entlassung eines rechtsgerichteten Lehrers vom | |
Berliner evangelischen Elite-Gymnasium „Graues Kloster“ wirbt die | |
Schulleitung um Verständnis für die Entscheidung. Dazu habe die | |
Schulleiterin, Xenia von Hammerstein, einen Brief an die Eltern der Schüler | |
gesandt, berichtet die Berliner Morgenpost. Darin betont die Pädagogin der | |
Zeitung zufolge: „Unser Bildungsauftrag als Evangelische Schule | |
verpflichtet uns darauf, die christlichen Werte der Nächstenliebe, der | |
Offenheit und Toleranz auch und gerade für die Fremden in Wort und Tat zu | |
vertreten.“ | |
Die Schulleiterin wies zudem darauf hin, dass Kündigungen während der | |
Probezeit kein außergewöhnlicher Vorgang seien. „Die Probezeit ist dafür | |
gedacht, dass beide Seiten prüfen, ob sie zueinander passen“, betonte von | |
Hammerstein. | |
Wie am Wochenende bekannt wurde, hatte das Gymnasium in | |
Berlin-Schmargendorf Ende September einen erst im August angestellten | |
Chemie und Biologie-Lehrer noch innerhalb seiner Probezeit aus dem | |
Schuldienst entlassen. Grund soll die offenbar rechte politische Haltung | |
des 38-Jährigen Quereinsteigers sein. Er soll an rechtsgerichteten, | |
islamfeindlichen „Bärgida“-Demonstrationen teilgenommen haben. Die | |
Entlassung hatte für Diskussionen gesorgt, weil der Mann auch Mitglied der | |
rechtspopulistischen AfD im Stadtteil Neukölln und dort Schatzmeister der | |
Partei ist. Die AfD kritisierte das Vorgehen. | |
Der Vorstandsvorsitzende der Evangelischen Schulstiftung in der | |
Landeskirche, Frank Olie, hatte dagegen betont, dass die AfD-Mitgliedschaft | |
kein Kündigungsgrund sei. Wenn allerdings jemand offen Sympathie für die | |
rechtsextremistische und vom Verfassungsschutz beobachtete „Identitäre | |
Bewegung“ zeige und sich öffentlich für die „Bärgida“-Bewegung engagie… | |
dann bestehe ein Problem. „Als evangelische Schulen stehen wir für | |
Offenheit und Toleranz, betreiben Integrationsklassen und sind gegen jede | |
Art von Diskriminierung und Ausgrenzung“, sagte Olie der Berliner | |
Morgenpost. | |
Wie das Blatt weiter berichtet, ist an einem anderen staatlichen Berliner | |
Gymnasium ein früherer AfD-Landesvorsitzender unterdessen seit längerer | |
Zeit als Lehrer der Gesellschaftswissenschaften tätig. Die Schulleitung | |
halte an dem Mann fest, weil er im Unterricht nicht für seine Sichtweise | |
werbe und nie gegenüber den vielen migrantischen Schülern auffällig | |
geworden sei, berichtet die Zeitung unter Berufung auf die Schulleitung. | |
Auch an anderen staatlichen Schulen habe es ähnliche Kündigungen bislang | |
nicht gegeben. | |
Das evangelische „Graue Kloster“ ist Berlins ältestes Gymnasium und | |
befindet sich heute im Stadtteil Schmargendorf. Die Anfänge der | |
Bildungseinrichtung gehen auf das Jahr 1574 zurück. Zu den bekanntesten | |
Schülern zählen die Architekten Karl Friedrich Schinkel und Johann | |
Gottfried Schadow, „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn, Reichskanzler Otto | |
von Bismarck, der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière, die | |
Schauspielerin Thekla Carola Wied und der Oscar-gekrönte Regisseur Florian | |
Henckel von Donnersmarck. | |
7 Nov 2016 | |
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