# taz.de -- Streit um Brache in Berlin-Mitte: Tucholskys Gärtner hoffen | |
> Der Künstler Thomas Demand baut ein neues Atelier und braucht dafür eine | |
> Brache, die von Gartenaktivisten genutzt wurde. Der Streit könnte | |
> versöhnlich enden. | |
Bild: Blühen an der Torstraße bald wieder Sonnenblumen – und nicht nur aus … | |
Nach dem Streit zwischen den Gärtnern eines Urban-Gardening-Projekts und | |
dem Künstler Thomas Demand um eine Brache an der Torstraße auf Höhe der | |
Tucholskystraße stehen die Zeichen jetzt auf Versöhnung: Thomas Demand, der | |
mutmaßliche Besitzer der mit Bäumen bewachsenen Grünfläche in Mitte, hat | |
durch seine Anwältin mitteilen lassen, dass das Gelände nach Abschluss der | |
Bauarbeiten für sein dahinter liegendes Atelierhaus wieder der | |
Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. | |
Demand hatte die Brache, nachdem das Urban-Gardening-Projekt | |
Tucholskygärten dort erste Hochbeete angelegt hatte, Mitte Oktober mit | |
einem Zaun versperren lassen. Die aufgebrachten Hobbygärtner, die nach | |
eigenen Recherchen zuvor davon ausgegangen waren, dass das Gelände Eigentum | |
der Bahn ist, hatten dagegen heftig protestiert. | |
Wie sich herausstellte, gehört jedoch nur das Nachbargrundstück dem | |
Bundeseisenbahnvermögen. Demand ist laut Grundbuch als Besitzer der Brache, | |
die direkt vor dem Grundstück liegt, auf dem er sein neues Atelierhaus | |
bauen will, zwar noch nicht eingetragen, aber vorgemerkt. | |
Derzeit ist das Urban-Gardening-Projekt Tucholskygärten, das bereits | |
Zuschüsse aus der Stadtteilkasse in Aussicht gestellt bekommen hat, auf der | |
Suche nach einem Ersatzgrundstück. Sollten nach Abschluss der Bauarbeiten | |
für das Atelierhaus, bei der die Brache als Baumaterial-Lagerplatz dienen | |
wird, wieder Bäume wachsen, könnten sich einige aus der Initiative auch | |
vorstellen, dort wieder weiter zu gärtnern. | |
Susanne Gerber, Mitstreiterin des Urban-Gardening-Projekts ist jedoch | |
skeptisch. „Das wird erst in zwei, drei Jahren so weit sein, und wer weiß, | |
wer dann die Initiative ergreift.“ Die Initiative Tucholskygärten mit rund | |
20 Akteuren aus der Nachbarschaft sieht sie eher andernorts weiter | |
gedeihen, etwa auf einer Brache an der Gartenstraße oder auf dem ehemaligen | |
Sixt-Parkplatz in der Tieckstraße in Mitte. | |
7 Nov 2016 | |
## AUTOREN | |
Christine Berger | |
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