| # taz.de -- Clintons im US-Wahlkampf unter Druck: FBI veröffentlicht weitere D… | |
| > Interessantes Timing bei der US-Bundespolizei: Sie veröffentlicht kurz | |
| > vor der Wahl Dokumente aus längst abgeschlossenen Untersuchungen. | |
| Bild: Will das FBI Clinton kleinmachen? | |
| Washington ap | Wenige Tage vor der US-Wahl versetzt das FBI das Lager von | |
| Hillary Clinton erneut in Aufruhr. Die US-Bundespolizei veröffentlichte am | |
| Dienstag alte Dokumente aus einer seit langem abgeschlossenen Untersuchung | |
| einer umstrittenen Begnadigung durch Ex-Präsident Bill Clinton. Der Schritt | |
| warf prompt Fragen aus dem Kampagnenteam seiner Frau Hillary Clinton über | |
| das Timing auf. Erst vergangene Woche hatte FBI-Chef James Comey elf Tage | |
| vor der Wahl neue Ermittlungen rund um deren E-Mail-Affäre angekündigt und | |
| damit Kritik auf sich gezogen. | |
| In dem jüngsten Fall geht es um die Begnadigung von Marc Rich, der 1983 | |
| unter anderem wegen Steuerbetrugs, Meineids sowie Handels mit dem Iran | |
| angeklagt worden war und sich in die Schweiz absetzte, um einer | |
| Strafverfolgung zu entgehen. Rich starb 2013. Für dessen Begnadigung 2001 | |
| hatte Bill Clinton zum Ende seiner Amtszeit viel Kritik einstecken müssen. | |
| Wie aus den 129 Seiten umfassenden, stark zensierten FBI-Dokumenten aus dem | |
| Jahr 2001 hervorgeht, prüfte die Bundespolizei damals eine mögliche | |
| Verbindung zwischen der Begnadigung und einer hohen Spende an die Stiftung | |
| Clintons. | |
| Richs Ex-Frau Denise hatte der Organisation 450 000 Dollar für den Bau der | |
| Clinton-Präsidentenbibliothek zugesagt. In den FBI-Akten wird ihr Name zwar | |
| nicht erwähnt, doch bemühten sich FBI-Agenten im Rahmen der Ermittlungen | |
| zur Begnadigung ihres Ex-Manns um ein Gespräch mit ihr. | |
| ## 15 Jahre alte Dokumente getwittert | |
| Trotz massiver Schwärzungen im Text ist aus den Akten ersichtlich, dass | |
| Beweise für ein Geschworenengericht, Agentenberichte und interne Notizen | |
| vorbereitet wurden. Die Ermittlungen begannen den Angaben zufolge unter der | |
| damaligen ranghohen Staatsanwältin Mary Jo White, die mittlerweile unter | |
| der Regierung von Präsident Barack Obama die Börsenaufsichtsbehörde SEC | |
| leitet. Auf den Staatsanwaltsposten folgte White 2003 Comey nach, der | |
| aktuelle FBI-Chef. Unter seiner Leitung wurde die Akte Rich 2005 ohne | |
| Anklage geschlossen. | |
| Am Montag wurden die 15 Jahre alten Dokumente zunächst auf der FBI-Webseite | |
| zum US-Informationsfreiheitsgesetz veröffentlicht, tags darauf wurden sie | |
| auf dem Twitter-Konto einer der Abteilungen der Bundespolizei erwähnt. | |
| Das Wahlkampfteam Clintons reagierte ungehalten. In dem Fall habe es keine | |
| Offenlegungsfrist gegeben – daher sei die Veröffentlichung zum jetzigen | |
| Zeitpunkt merkwürdig, twitterte ihr Sprecher Brian Fallon. „Würde das FBI | |
| Dokumente über Trumps Diskriminierungen auf dem Immobilienmarkt in den | |
| 70ern posten?“ Damit verwies Fallon auf Berichte über eine 1973 | |
| eingereichte Klage gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten, | |
| die später beigelegt wurde. | |
| In einer Reaktion erklärte das FBI, die Rich-Dokumente seien „zur Freigabe | |
| verfügbar geworden und automatisch und elektronisch an den öffentlichen | |
| FBI-Leseraum gepostet“ worden. Dies sei in Einklang mit dem Gesetz und dem | |
| gängigen Prozedere geschehen. Danach würden drei oder mehrmals angeforderte | |
| Dokumente kurz nach deren Bearbeitung publik gemacht. Im Oktober hatte das | |
| FBI alte Unterlagen aus dem Jahr 1966 offengelegt, die Informationen über | |
| Donald Trumps Vater, Fred Trump, enthielten. | |
| Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, sagte, ihm sei nicht bekannt, | |
| dass die Regierung vor der Veröffentlichung der Dokumente zum Fall Rich | |
| unterrichtet worden sei. | |
| 2 Nov 2016 | |
| ## TAGS | |
| US-Demokraten | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| US-Wahl 2024 | |
| Hillary Clinton | |
| FBI | |
| Bill Clinton | |
| Finanzmarkt | |
| Lesestück Meinung und Analyse | |
| US-Demokraten | |
| Barack Obama | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| Hillary Clinton | |
| US-Demokraten | |
| Schwerpunkt USA unter Donald Trump | |
| Email-Affäre | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Erste Folgen von Trumps Sieg: Goodbye, Mary Jo White | |
| Die Chefin der US-Börsenaufsicht tritt zurück – eine Frau, die der Wall | |
| Street die Zähne zeigte. Vieles weist darauf hin, dass Trump der Mann der | |
| Banken ist. | |
| Debatte Spaltung der US-Gesellschaft: Das Die-da-Gefühl | |
| Staatsversagen und tiefe Gräben: Donald Trump hat diese politischen Mängel | |
| ins Zentrum gestellt. Hillary Clinton wird sie nicht beheben können. | |
| Cyberangriffe im US-Wahlkampf: Wer hackt denn da? | |
| Es gibt einfache Antworten auf die Frage, wer hinter den Angriffen auf die | |
| US-Demokraten steckt. Doch nicht alle Fachleute sind damit zufrieden. | |
| Obamas Accounts in Online-Netzwerken: Rettung des Digitalerbes | |
| Obamas Social-Media-Team archiviert seine Online-Aktivitäten. Der oder die | |
| zukünftige PräsidentIn darf die Accounts weiter nutzen. | |
| Wahlkampf in den USA: Clintons Vorsprung schmilzt | |
| Neue Vorwürfe machen den US-Wahlkampf nochmal spannend. Clinton soll | |
| Debattenfragen vorab bekommen haben. | |
| FBI-Ermittlungen zu Clintons Mail-Affäre: Wahlkämpfer kritisiert „Doppelmor… | |
| FBI-Chef Comey hatte offenbar Richtlinien verletzt, um über Ermittlungen zu | |
| Clintons Mail-Affäre zu informieren. Nun wirft ihm deren Team Einseitigkeit | |
| vor. | |
| FBI im US-Wahlkampf: Clinton-Mails werden durchsucht | |
| Nach dem Auftauchen neuer E-Mails der Präsidentschaftskandidatin Clinton | |
| erhält das FBI einen Durchsuchungsbefehl. Die Demokraten sind empört. | |
| Reaktion auf Clintons E-Mail-Affäre: „Bringt sie nach Guantanamo Bay“ | |
| 1.000 neue Mails wurden gefunden. Was drinsteht, weiß keiner. Trumps Fans | |
| jubeln präventiv – und treten noch aggressiver gegen Hillary Clinton auf. | |
| Hillary Clintons E-Mail-Affäre: FBI will Klarheit schaffen | |
| Es sah zuletzt gut aus für Hillary Clinton. Doch nun muss sie sich wieder | |
| mit ihrer E-Mail-Affäre herumschlagen, das FBI untersucht verdächtige | |
| Nachrichten. |