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# taz.de -- „Schlitzaugen“-Rede empört Peking: China ist erbost wegen Gün…
> Die rassistischen Äußerungen von EU-Kommissar Oettinger rufen in China
> und Deutschland immer mehr Kritik auf den Plan.
Bild: Kein Mann der leisen Töne: Günther Oettinger
Peking taz | Wegen des Streits über Chinas Übernahme von europäischen
Unternehmen ist das deutsch-chinesische Verhältnis [1][ohnehin schon
angekratzt.] Nun zeigt sich China auch verärgert über die Äußerungen des
deutschen EU-Kommissars Günther Oettinger (CDU).
[2][Die Bemerkungen] offenbarten ein „verblüffendes Überlegenheitsgefühl“
bei so manchen westlichen Politikern, kritisierte die Sprecherin des
chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, auf Anfrage von Journalisten.
„Wir hoffen, dass sie lernen, sich selbst und andere objektiv zu
betrachten, andere zu respektieren und als Gleichberechtigte zu behandeln“,
sagte Hua.
Oettinger hatte vergangene Woche bei einer Veranstaltung in Hamburg
Chinesen wortwörtlich als „Schlitzohren und Schlitzaugen“ bezeichnet und
darauf anspielen wollen, die Konkurrenz aus Fernost als Bedrohung
ernstzunehmen. Zudem sagte er, Chinesen sähen aus, als hätten sie „alle
Haare von links nach rechts mit schwarzer Schuhcreme gekämmt“.
Bei seinem Vortrag vor Unternehmern widersprach ihm auch keiner. Erst als
ein Anwesender eine Aufnahme der Rede ins Internet stellte, war die
Aufregung groß. Auch über Frauen und die Homo-Ehe äußerte er sich
verächtlich. „Die Äußerungen von Herrn Oettinger sind homophob und
rassistisch, und sie entsprechen nicht dem, was ein EU-Kommissar leisten
muss“, sagte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD).
Normalerweise hält sich die chinesische Führung zurück und äußert sich auch
nicht weiter, wenn Chinesen oder China als Ganzes auf diesem Niveau im
Ausland beleidigt werden. Nicht einmal beim US-Präsidentschaftswahlkampf,
bei dem der republikanische Kandidat Donald Trump China schon mehrfach
beleidigt hat.
Das ist nun bei Oettinger, der derzeit EU-Kommissar für digitale Wirtschaft
ist und zum Jahreswechsel die Leitung des EU-Haushaltsressorts übernehmen
will, anders. Er behauptet, seine Wortwahl sei „nicht anstößig oder
respektlos gemeint gewesen“. Den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit weist er
zurück.
Das wird in China anders gesehen. Die Bezeichnung „Schlitzauge“ hatten
schon Anfang des 19. Jahrhunderts die europäischen Kolonialherren
verwendet, die zu der Zeit über Teile Chinas herrschten. Schon damals
verwendeten sie diese Bezeichnung vor allem, wenn sie Menschen
ostasiatischer Herkunft abwerten und diskriminieren wollten.
2 Nov 2016
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## AUTOREN
Felix Lee
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