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# taz.de -- Bürgerkrieg im Jemen: Bomben auf Trauerfeier
> In Jemens Hauptstadt Sanaa sind mindestens 140 Menschen durch einen
> Luftangriff getötet worden. Die USA drohen Saudi-Arabien mit Entzug der
> Unterstützung.
Bild: Zerstörung nach dem Luftangriff in Sanaa
Sanaa ap | Bei einem der bislang verheerendsten Angriffe im jemenitischen
Bürgerkrieg hat die saudiarabisch geführte Koalition mehr als 140 Menschen
getötet und rund 530 verletzt. Das teilten die Vereinten Nationen mit. Ziel
des Luftangriffs war eine Trauerfeier in der Hauptstadt Sanaa. Unter den
Toten und Verwundeten waren Sicherheitskreisen zufolge schiitische
Huthi-Rebellen, die gegen die von Saudi-Arabien und andere sunnitische
Golfstaaten unterstützte Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur kämpfen.
Saudi-Arabien kündigte am Sonntag eine Untersuchung des Vorfalls an. Die
von dem Land geführte Koalition ist die einzige Kraft in dem Konflikt, die
Luftwaffe einsetzt. Bei früheren Angriffen waren bereits Krankenhäuser,
Märkte und andere Orte, an denen sich Zivilisten versammeln, angegriffen
worden.
Der Sprecher der Huthi-Rebellen, Mohammed Abdul-Salam, verurteilte den
Angriff und bezeichnete in als „Genozid“ der saudischen Koalition. „Das
Schweigen der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft sind
die Munition für die Mörder“, sagte er. „Diese Mörder werden der göttli…
Gerechtigkeit nicht entkommen.“
Der UN-Koordinator für den Jemen, Jamie McGoldrick, sagte, das Land sei
geschockt und empört über die Luftangriffe. Dies sei eine schreckliche
Attacke. Er erinnerte die Kriegsparteien, dass sie dem Völkerrecht zufolge
verpflichtet seien, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schützen. Die
internationale Gemeinschaft müsse Druck und Einfluss auf alle Parteien
erhöhen, um abzusichern, dass Zivilisten geschützt seien. „Diese Gewalt
gegen Zivilisten im Jemen muss sofort aufhören.“
## Zusammenarbeit ist kein Blankoscheck
Die USA lösten infolge des Vorfalls eine sofortige Überprüfung der ohnehin
bereits reduzierten Unterstützung für die saudische Koalition aus, wie der
Sprecher des nationale Sicherheitsrats des Weißen Haues, Ned Price, sagte.
Er warnte Saudi-Arabien, die Zusammenarbeit sei kein Blankoscheck. Die USA
unterstützten die Koalition logistisch, mit Geheimdienstinformationen sowie
mit milliadenschweren Waffenlieferungen.
Jemen befindet sich seit 2014 im Krieg, als die vom Iran unterstützten
Huthis die Hauptstadt Sanaa überrannten. Eine von Saudi-Arabien geführte
Koalition mehrheitlich arabischer Nationen trat im März 2015 in den Krieg
ein. In dem Krieg sind nach UN-Angaben mindestens 10 000 Menschen getötet
oder verletzt worden.
9 Oct 2016
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