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# taz.de -- Konflikt um Kaschmir-Region: Zwei pakistanische Soldaten getötet
> Indien hat zugegeben, in Pakistan einen Angriff durchgeführt zu haben.
> Dabei seien „Terroristen“ getötet worden. Laut Pakistan sind zwei
> Soldaten tot.
Bild: Demonstration für Frieden zwischen Indien und Pakistan am Mittwoch, 28. …
Neu Delhi/Islamabad dpa | Indien hat zum ersten Mal seit 1971 eine geplante
Militäraktion auf pakistanischem Boden zugegeben. Das
Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, man habe in der
vorhergehenden Nacht einen „chirurgischen Schlag“ gegen Stellungen von
Terroristen auf pakistanischem Boden durchgeführt. „Wir haben Pakistan
genug Gelegenheit gegeben, selbst die nötigen Schritte nach der Attacke in
Uri einzuleiten“, sagte der indische Generalleutnant Ranbir Singh.
Vor knapp zwei Wochen hatten Terroristen eine indische Militärbasis in der
Stadt Uri in der umstrittenen Region Kaschmir angegriffen und 18 Soldaten
getötet – die schwerste Attacke auf das indische Militär seit 2002. Indien
macht Pakistan für die Unterstützung der Terroristen verantwortlich.
Pakistan wies die indische Darstellung des Vorfalls umgehend zurück.
Verteidigungsminister Khwaja Asif sagte Donnerstagmittag in
Fernsehinterviews, es seien bei der Auseinandersetzung in der Nacht „nur
kleine Waffen“ benutzt worden. Militärsprecher Asim Bajwa sprach von einem
„fünfstündigen Schusswechsel über die Grenze hinweg – nicht mehr“. Zu
behaupten, es sei mehr als das, sei „eine Lüge und unglücklich“. Indien
versuche, eine „Illusion zu schaffen“. Wenn Indien aber mehr unternehme,
dann sei Pakistan bereit und werde „entsprechend reagieren“.
Indien hatte von „erheblichen Verlusten“ unter den Terroristen und ihren
Unterstützern gesprochen. Das pakistanische Militär sprach von zwei Toten
sowie neun verletzten Soldaten.
Indische Medien berichteten derweil, es habe sich um „sechs bis acht
Schläge“ gehandelt, die zwischen 500 Metern bis zwei Kilometer weit auf
pakistanisches Territorium gereicht hätten. Es seien Hubschrauber
eingesetzt worden.
## Angriff auf indische Militärbasis
Der indische General Singh hatte betont, man habe Pakistan vor der
Operation unterrichtet. Sie sei nun abgeschlossen, und Indien plane nicht,
sie fortzusetzen. Es sei Indiens Wunsch, Frieden zu bewahren. Aber man
könne Pakistan nicht erlauben, über die Grenze hinweg indische Bürger in
Gefahr zu bringen.
Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif verurteilte die „unprovozierte,
nackte Aggression der indischen Streitkräfte“. Man solle Pakistans
„Verlangen nach guter Nachbarschaft nicht für Schwäche halten“. Die
pakistanischen Streitkräfte seien voll in der Lage, das pakistanische
Territorium zu verteidigen.
Auslöser der verschärften Gangart zwischen den beiden Ländern war eine
Attacke auf eine indische Militärbasis in der Unruheregion Kaschmir am 18.
September, bei der 18 Soldaten ums Leben kamen. Kaschmir ist zwischen den
beiden Nachbarländern und China aufgeteilt. Jede der tommächte beansprucht
den jeweils vom anderen Land kontrollierten Teil. Indien wirft Pakistan
vor, auf seinem Staatsgebiet gezielt Terrorismus und damit auch Anschläge
auf indischem Boden zu fördern.
29 Sep 2016
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