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# taz.de -- Kaschmir-Konflikt in Indien: Hochverratsvorwurf gegen Amnesty
> Die Polizei ermittelt nach einer Veranstaltung gegen Amnesty
> International. Die Menschenrechtsorganisation weist den Vorwurf des
> Hochverrats zurück.
Bild: Schusswechsel zwischen Rebellen und Polizisten in Kaschmir
Neu-Delhi epd/ap | Nach einer Anzeige wegen Hochverrats hat sich Amnesty
International in Indien gegen die gegen erhobenen Vorwürfe verwahrt. Die
Menschenrechtsorganisation erklärte am Dienstag, sie werde zu Unrecht
kriminalisiert und als anti-indisch diffamiert, wie der TV-Sender NDTV
berichtete. Die Vorwürfe seien substanzlos und unbegründet.
Am Montag hatte die Polizei in Bangalore eine Strafanzeige gegen die
Organisation gestellt und Ermittlungen aufgenommen. Anlass war eine
Diskussionsveranstaltung, die Menschenrechtsverletzungen in der
Konfliktregion Kaschmir thematisierte. Dazu waren Familien eingeladen,
deren Angehörige angeblich von indischen Streitkräften verschleppt wurden
und als vermisst gelten. Amnesty wird Hochverrat, unerlaubte Versammlung
und Aufruhr vorgeworfen.
Seit längerem schon beobachtet Indiens Regierung die Arbeit vieler
Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen mit Argwohn, weil diese
angeblich gezielt großangelegte Wirtschaftsprojekte sabotierten. Besonders
Organisationen, die Spenden aus dem Ausland erhalten, werden stark
kontrolliert und sollen demnächst gesetzlich verpflichtet werden, Einkünfte
und Vermögen ihrer Angestellten offenzulegen.
Kaschmir ist seit sechs Jahrzehnten ein Zankapfel zwischen den Atommächten
Indien und Pakistan, um den beide Länder schon mehrfach Kriege führten.
Seit dem Tod eines Rebellenführers vor sechs Wochen kommt es dort fast
täglich zu Demonstrationen und Unruhen. Mehr als 60 Menschen kamen dabei
ums Leben, zwei davon waren Polizisten.
Seit ein paar Jahren gibt es Versuche, den Konflikt zu entschärfen, doch in
letzter Zeit sind die Töne zwischen Islamabad und Neu-Delhi wieder schärfer
geworden.
Am Dienstag kamen bei gewaltsamen Demonstrationen gegen die indische
Regierung vier Menschen ums Leben, mindestens 15 weitere wurden verletzt.
Hunderte Demonstranten hätten am Dienstag in dem Ort Aripanthan
anti-indische Parolen skandiert und Steine geworfen, die Polizei habe mit
scharfer Munition und Gummigeschossen reagiert, sagte ein Polizeibeamter.
16 Aug 2016
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