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# taz.de -- Wegen Trumpvideo gefeuert: Billy Bush, der Lachende vom Tonband
> Nach dem Herrenwitz-Video des US-Präsidentschaftskandidaten verliert
> nicht Trump seinen Job – sondern sein kichernder Begleiter.
Bild: Klatschreporter und Talkshow-Moderator mit Karriereknick
Für Billy Bush muss das ganz schön ungerecht wirken. Es ist doch
schließlich gar nicht er, der die gemeinsten Kommentare über Frauen abgibt
auf diesen Aufnahmen, die am Freitag von der Washington Post veröffentlicht
wurden. Er ist doch meist nur zu hören, wie er pubertär kichert, als Donald
Trump 2005 davon spricht, als Star könne man mit Frauen alles machen, auch
ihnen zwischen die Beine greifen.
Zu Wochenbeginn ist Donald Trump noch immer Präsidentschaftskandidat der
Republikaner, Billy Bush aber ist arbeitslos. Gerade erst hatte der
Gesellschaftsreporter den Karrieresprung zum Moderator der abendlichen
Ausgabe der „Today Show“ geschafft, jetzt hat ihn sein Sender NBC
entlassen.
Der 44-jährige Bush hatte sich noch am Freitag entschuldigt: Ihm seien die
Aufnahmen peinlich, aber er sei ja damals noch jünger gewesen und unreifer.
Er habe sich blöd verhalten, als er da mitspielte bei dem, was Donald Trump
in der großen Fernsehdebatte am Sonntagabend als Schnack aus der
Männerumkleidekabine abtat.
Noah Oppenheim, bei NBC für die „Today Show“ verantwortlich, sah das
anders: „Es gibt einfach keine Entschuldigung für Billys Ausdrücke und
seine Verhalten auf diesem Band“, sagte Oppenheim.
## Tolle Verwandtschaft
Bush hatte seine Karriere als Radio- und später Fernsehmoderator und
-reporter 1997 begonnen. 2001 wechselte er als Reporter zu „Access
Hollywood“, einer täglichen Boulevardshow. Seine Welt waren die roten
Teppiche der Festivals und Preisverleihungsgalas. In dieser Funktion auch
begleitete er 2005 Donald Trump im Bus, als der die Realityshow „The
Apprentice“ moderierte.
Wer sich für Promiklatsch nicht interessiert, dürfte den Namen Billy Bush
bis Freitag kaum je gehört haben. Dabei gehört er zum engen Kreis der
einflussreichen Bush-Familie: George H. W. Bush, Präsident von 1989 bis
1993, ist sein Onkel. Dessen Söhne George W. Bush, Präsident von 2001 bis
2009, und Jeb Bush, Exgouverneur von Florida – und gegen Trump
ausgeschiedener Präsidentschaftsbewerber – sind seine Cousins. „Nichts kann
Donald Trumps abscheuliche Kommentare entschuldigen“, sagte Jeb Bush am
Wochenende.
10 Oct 2016
## AUTOREN
Bernd Pickert
## TAGS
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