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# taz.de -- Tuifly und Air Berlin: Der Flugbetrieb stockt
> Möglicherweise aus Protest melden sich MitarbeiterInnen von Tuifly und
> Air Berlin krank. Viele Flüge starten mit starker Verspätung.
Bild: Laut Tuifly ist kein Flug ausgefallen – manche Gäste mussten aber 37 S…
Berlin taz | Pünktlich zum Beginn der Herbstferien in einigen Bundesländern
stockt der Betrieb bei Tuifly und Air Berlin. Nachdem schon am Montag
zahlreiche Flüge verspätet waren und teilweise sogar auf Dienstag
verschoben wurden, starteten auch am Dienstag viele Flieger mit Verspätung.
Als Grund für die Probleme nannten die Airlines Personalmangel – zahlreiche
MitarbeiterInnen hatten sich krankgemeldet.
Zufall sind die vielen Krankmeldungen vermutlich nicht – es gebe aber
keinen organisierten Streik, bestätigten die Flugbegleitergewerkschaft Ufo
und die Gewerkschaft Verdi übereinstimmend. Am Freitag war bekannt
geworden, dass Teile der hoch verschuldeten Fluglinie Air Berlin mit Tuifly
in eine neue österreichische Dachgesellschaft zusammengelegt werden sollen.
„Die Mitarbeiter von Tuifly haben davon aus der Presse erfahren“, sagte
Nicoley Baublies, Vorstandsmitglied der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, der
taz. Aus seiner Sicht wird die Umstrukturierung angestrebt, um
Tarifverträge zu umgehen. 25 Prozent der neuen Dachgesellschaft sollen von
Ethihad Airways aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehalten werden.
„Tarifverträge kennen die nicht.“ Für die Mitarbeiter sei die Lage sehr
ungewiss, und es sei verständlich, dass einige nicht in der Lage wären zu
arbeiten. „Auch wenn jemand aus Protest krank macht, ist das eine Reaktion,
mit der die Arbeitgeber in solch einer Situation rechnen müssen.“
Tuifly bestätigte, dass der Grund für die Verspätungen kurzfristige
Krankschreibungen sind. Zu weiteren Stellungnahmen war die Fluglinie nicht
zu erreichen. Von den Ausfällen sind auch Flüge von Air Berlin betroffen.
Denn die Fluglinie hat Flugzeuge und Personal von Tuifly gemietet und lässt
sie unter eigener Flagge fliegen. Laut der Branchenzeitung Aerotelegraph
fliegen 14 Tuifly-Maschinen für Air Berlin – und das zu gewinnbringenden
Konditionen für Tuifly.
Air Berlin steckt tief in den roten Zahlen und hatte in der vergangenen
Woche angekündigt, das Unternehmen in drei neue Sparten aufzuteilen. Da
rund ein Drittel der Tuifly-Flotte für Air Berlin fliegt, bringen die
Probleme auch Tuifly ins Wanken. Die neue österreichische Dachgesellschaft
soll alle 41 Flugzeuge von Tuifly übernehmen.
4 Oct 2016
## AUTOREN
Tobias Pastoors
## TAGS
Air Berlin
Verspätung
Streik
Tarifvertrag
Gewerkschaft
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