| # taz.de -- Kolumne Liebeserklärung: Knuffig wie Clint | |
| > Nepotismus hin, Familiendynastie(n) her. Wenn ein 92-jähriger | |
| > Republikaner Hillary Clinton wählt, gehört der gefälligst geliebt! | |
| Bild: Ein Traum in pastellgelb und lila: George Herbert Walker Bush | |
| Präsident Nummer 41 hat es uns zeit seines Lebens nicht leicht gemacht, ihn | |
| zu mögen. Schon dieser Name! Einzig ein unauffällig zwischen das „George“ | |
| und das „W.“ gepresstes Herbert unterscheidet den Mann von seinem viel zu | |
| texanischen Sprössling: George H. W. Bush, Chef der USA von 1989 bis 1993. | |
| Geben Sie daher dieser Liebeserklärung ihre Zeit. Affektion ist fragil. Wir | |
| sind hier nicht bei Tinder. | |
| Herbert kam 1924 zur Welt, in Massachusetts an der Ostküste der USA als | |
| Sohn eines Senators und einer Mutter. Politiker qua Geburt, möchte man | |
| denken, aber der (weiße) Mann war auch damals schon frei, und so hatte | |
| Herbert vorerst anderes im Kopf: Kapitän des Baseballteams sein, im Zweiten | |
| Weltkrieg als Navypilot dienen, über dem Pazifik abgeschossen, aber | |
| gerettet werden, eine Familie gründen. | |
| Dann aber doch Verschiedenes aus der Kategorie Politik, darunter | |
| Kongressabgeordneter für Texas, CIA-Chef und Vizepräsident während der | |
| Reagan-Zeit. | |
| Ab 1990 dann, als US-Präsident, machte sich der stets akkurat Gescheitelte | |
| einen Namen in der Verteidigung von Ölres…, Pardon, Kuwait. Anders als die | |
| Außenpolitik wollte der inneramerikanische Krieg (der gegen die Drogen) | |
| aber nicht zünden, und auch die Wirtschaft schwächelte. 1993 unterlag | |
| Herbert Bill Clinton. | |
| Der ist nun der Ehemann der Dame, die Herbert [1][nach Medienberichten] | |
| jetzt wählen will: Hillary. Als Republikaner! Ob das von einem Sinneswandel | |
| zeugt oder eher von Altersmilde ist egal, denn jede Stimme gegen Trump ist | |
| Gold wert. Dazu findet sich in Papa Bushs Zügen in diesen Tagen so etwas | |
| Clint Eastwood’sches, eine opahafte Unschuld mit Wildwesttouch, regelrecht | |
| knuffig. | |
| Selbst wenn Papa Bush dem republikanischen Kandidaten mit seinem | |
| Wahlvorhaben nur eins auswischen möchte, weil der in den Vorwahlen seinen | |
| anderen Sohn, Jeb, erst [2][als „low energy“ brandmarkte] und dann aus dem | |
| Rennen schmiss: Schwamm drüber. Wer so knuddelig aussieht und Clinton | |
| wählt, gehört gefälligst geliebt! | |
| 24 Sep 2016 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://edition.cnn.com/2016/09/20/politics/george-hw-bush-hillary-clinton/ | |
| [2] https://www.youtube.com/watch?v=EW06MlHVxuQ | |
| ## AUTOREN | |
| Yannick Ramsel | |
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