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# taz.de -- Protest gegen Rechts in Niedersachsen: NPD-Schlappe in der „Front…
> In Niedersachsen gab es zum Wahlkampfschluss militanten Protest gegen
> rechts. In Göttingen und Stade haben Nazigegner den Bahnverkehr
> behindert.
Bild: In Göttingen hatten Antifa-Feuerwerker eher folkloristische Erfolge, in …
Göttingen taz|Gleisbesetzungen, brennende Barrikaden und viel Krach: Knapp
1.000 Menschen haben am Sonnabend gegen einen Wahlkampfauftritt der
rechtsextremen NPD in Göttingen protestiert.
Einen Tag vor der Kommunalwahl wollte die NPD durch das von ihr zur
„Frontstadt“ erkorene Göttingen marschieren. Die Stadtverwaltung untersagte
dies jedoch mit Verweis auf auch militante Proteste, Gerichte bestätigten
das Verbot und ließen lediglich eine stationäre Kundgebung am Bahnhof zu.
Um eine Anreise der Neonazis per Bahn zu behindern, versuchten einige
Demonstranten bereits am Vormittag, Gleise zu besetzen. Der Bahnverkehr auf
der Nord-Süd-Strecke brach über Stunden weitgehend zusammen. Die Polizei,
mit rund 1.100 Beamten im Einsatz, nahm rund 15 junge Leute in Gewahrsam,
die Steine und Pyrotechnik geworfen haben sollen. Die Festgenommenen
bestritten jedoch Steinwürfe. Gleichzeitig türmten Nazigegner im
Universitätsviertel Paletten und Mülltonnen zu Barrikaden auf und zündeten
sie an.
Lautstark verlief eine Kundgebung des Bündnisses gegen rechts am Bahnhof.
Mit Sprechchören, Trillerpfeifen und lauter Rockmusik übertönten die rund
800 Teilnehmer die Reden der in einer Ecke des Platzes eingepferchten rund
100 NPD-Leute. Auch einige rohe Eier flogen in den Pulk der Neonazis.
Das Bündnis gegen rechts hatte eine „Spendengala“ ausgelobt: Für jede
Minute, die sich die Nazis in der Stadt aufhielten, sollten mindestens 20
Euro an die Flüchtlingshelfer von „Sea Watch“ gehen. 6.300 Euro seien
zusammengekommen, bilanzierte Sprecher Lothar Hanisch.
Am Nachmittag habe die umstrittene Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit
der Göttinger Polizei eine „Menschenjagd“ auf Nazigegner veranstaltet,
berichtet die Initiative „Bürger beobachten die Polizei“: Sie habe die
Antifaschisten ohne Anlass auf eine viel befahrene Straße getrieben und
ihnen auch „in hoher Geschwindigkeit“ mit einem Polizeiauto nachgesetzt.
Knapp 400 Menschen waren einem Aufruf des Bürgerbündnisses „Stade stellt
sich quer“ gefolgt – gegen einen Demozug der von der NPD angeführten
Gruppierung „Gemeinsam für Deutschland“. Die Polizei, die rund 1.000 Beamte
im Einsatz hatte, leitete die 70 Rechten um zwei Sitzblockaden von
Nazigegnern herum.
Die Rechtsextremen hatten den Kundgebungsplatz erst gegen 16 Uhr erreicht,
weil am Mittag Unbekannte auf der Bahnstrecke Hamburg–Stade in einem
Kabelschacht Feuer gelegt hatten. Der Bahnverkehr war noch am Sonntag stark
beeinträchtigt.
Am Samstagabend eskortiere die Polizei die Rechten zurück zum Bahnhof.
Gegendemonstranten aus der autonomen Szene lieferten sich Scharmützel mit
der Polizei. Mehrere Menschen wurden verletzt, ein halbes Dutzend fest-
oder in Gewahrsam genommen.
11 Sep 2016
## AUTOREN
Reimar Paul
## TAGS
Schwerpunkt Neonazis
Schwerpunkt Antifa
Schwerpunkt Demos gegen rechts
Schwerpunkt Neonazis
Schwerpunkt Rassismus
AfD Niedersachsen
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