Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Die Wochenvorschau von Anna Klöpper: Dank MacGyver im Wahllokal
> Die Wahlleiterin wartet auf den Wahlsonntag, der Showdown um die Rigaer
> Straße geht weiter und am Samstag marschieren die „Lebensschützer“.
Bild: Sechs Mal werden wir noch wach … dann ist Wahlsonntag in Berlin
Na bitte, es geht doch: Noch sechs lange Tage bis zu den
Abgeordnetenhauswahlen am Sonntag und die Landeswahlleiterin fühlt sich
schon jetzt zum Wochenstart „bereit für den Urnengang“, wusste die
Nachrichtenagentur dpa. Chaosverwaltung, falsche Wahllokaladressen auf
20.000 Wahlscheinen, malade Drucker, fehlerhafte Software, war da was? Nö,
alle Probleme behoben, und: Landeswahlleiterin Petra Michaelis-Merzbach, im
Juni noch schwer am Motzen, steht in den Startlöchern. Irgendwie hat
Berlins Verwaltung ein bisschen was MacGyver-Haftes: eine Handvoll
Kugelschreiber, zweieinhalb Beamte und nix digital, aber am Ende wurstelt
man eine Landtagswahl hin. Klingt cool – wenn’s klappt – ist es aber
eigentlich nicht.
Da Volkes Willensbekundung am Sonntag nun nichts mehr entgegensteht,
blicken wir am Mittwoch noch rasch nach Friedrichshain. Das Landgericht
kommt zum zweiten Mal zusammen, um über die Räumung der linken Kneipe
Kadterschmiede in der Rigaer Straße zu richten. CDU-Innensenator Frank
Henkel hatte seine Polizei dort im Juni einmarschieren lassen –
widerrechtlich, wie das Gericht bereits bei einem ersten Verhandlungstermin
befand, denn es lag kein Räumungstitel vor. Der Hauseigentümer hat nun
Einspruch eingelegt – doch die Chancen, dass die Hausbewohner ihre Räume
zurückerhalten, dürften so schlecht nicht stehen. Darauf einen Schnaps.
Kämpferisch weiter geht’s am Samstag: Dann treffen sich die
Abtreibungsgegner für ihren „Marsch für das Leben“ vorm Reichstag. What t…
fuck!?, fragt ein [1][feministisches Bündnis] da völlig zu Recht, die
Gegendemonstration beginnt um 12 Uhr am Anhalter Bahnhof. Ja, das Private
ist mitunter sehr politisch.
Apropos privat – ist ja, unter uns gesagt, schon kompliziert, am Sonntag:
Da warnt die CDU verzweifelt, wer statt ihrer bei der AfD das Kreuz mache,
werde zukünftig von Rot-Rot-Grün regiert. Die Grünen wiederum mahnen, wer
nun SPD oder Linke wähle, um die AfD zu verhindern, bekomme weitere fünf
Jahre Rot-Schwarz. Soll man also AfD wählen, um die Große Koalition zu
verhindern? Eben, kann ja auch nicht richtig sein. Deshalb deklinieren wir
für Sie in der Samstagsausgabe auch noch mal schön der Reihe nach die
wichtigsten taktischen Kreuzchen-Manöver für den 18. September durch. Und
dann haben Sie die Wahl.
12 Sep 2016
## LINKS
[1] https://whatthefuck.noblogs.org/
## AUTOREN
Anna Klöpper
## TAGS
Wochenvorschau
Abgeordnetenhauswahlen 2016
Abgeordnetenhaus
Rigaer Straße
Frank Henkel
Hans-Christian Ströbele
Abgeordnetenhauswahlen 2016
Lebensschützer
Rigaer94
Rigaer94
## ARTIKEL ZUM THEMA
Frank Henkels Abschiedsgeschenk: Razzia in linken Hausprojekten
Kurz bevor der Berliner Innensenator aus dem Amt scheidet, durchsucht die
Polizei linke Hausprojekte. Es geht mal wieder um die Rigaer Straße.
Ströbele über Berlin und Rot-Grün: „Chance für eine andere Politik“
Der Berufskreuzberger analysiert linke Bündnisse und Kontroversen bei den
Berliner Grünen. Außerdem verrät er, warum er nicht zur Linken wechselt.
Abgeordnetenhaus: Das kann ja heiter werden
In der letzten Plenarsitzung vor der Wahl am 18. September wirkt die
mögliche künftige rot-rot-grüne Regierungskoalition alles andere als
harmonisch
Linke Aktivistin über „Lebensschützer“: „Gefahr für das Leben Schwange…
„Lebensschützer“ machen seit Jahren gegen das Recht auf Abtreibung mobil.
Jetzt gibt es eine Info-Website, die ihre Ästhetik aufgreift, aber über ihr
Treiben aufklärt.
Rechte Wahlwerber in der Rigaer Straße: Stress mit Ansage
Unterstützer der Partei „Pro Deutschland“ hängen Plakate vor dem
Hausprojekt Rigaer94 auf. Dabei werden sie von Linken attackiert.
Klage gegen Polizeieinsatz in Rigaer94: Rechtsstaat auch für Polizisten
Die Bewohner des Berliner Hausprojekts machen Innensenator Henkel weiter
Druck. Sie wollen einen Polizeieinsatz für rechtswidrig erklären lassen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.